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Bigbrotherawards 2013 gehen an Apple, Google und die Deutsche Post
15.04.2013 Aus rund 200 Nominierungen sind die Bigbrotherawards 2013 am Freitag bekannt gegeben worden. Die ruhmlosen Oskars für Datenkraken werden jährlich von der Organisation Digitalcourage an Unternehmen und Organisationen verliehen, die die Privatspähre von Menschen missachten oder persönliche Daten an Dritte weiter geben. Auf der Negativliste stehen unter anderem Apple Retail Germany und Google .
Der Negativpreis in der Kategorie Globales Datensammeln geht an Google. Bemängelt wird, das Unternehmen sammle "unter dem Deckmantel einer Suchmaschine und anderen Gratis-Diensten wie Maps, Docs und YouTube der Werbekonzern Google auf Schritt und Tritt Echtzeit-Daten über alles und jeden und kategorisiert Menschen für seinen Werbeprofit".
Doch nicht nur US-Großkonzerne geraten in die Kritik der Datenschützer. Den Bigbrotheraward in der Kategorie Wirtschaft erhält die Deutsche Post Adress . Kritisiert wird, dass Millionen Menschen jährlich in Deutschland in tausenden Postfilialen und im Internet ihre Adress- und Umzugsdaten angeben, die dann an zahlende Kunden weiter verkauft werden.
Der Preis in der Kategorie Behörden & Verwaltung geht an die Bundespolizei . Kritisiert werden gezielte Polizeikontrollen, die an Menschen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes durchgeführt werden.
Auch die Politik kommt nicht an Kritik vorbei: in der Kategorie Politik geht der Preis an die Ministerpräsidenten der 16 deutschen Bundesländer. Sie werden für die Einrichtung des gemeinsamen Beitragsservice von ARD , ZDF und Deutschlandradio , dem Nachfolger der GEZ kritisiert. Angekreidet wird ihnen, dass sie es verpasst haben, eindeutige, personenunabhängige Regelungen zu entwickeln.
Weitere Unternehmen, Behörden und Organisationen erhielten eine tadelnde Erwähnung .