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Tod im Web soll eigene TLD-Domain erhalten

von UKL

01.04.2006 (iBusiness) Die Internetverwaltung ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) denkt darüber nach, dem Tod im Internet eine eigene Top-Level-Domain einzurichten. Unter der neuen TLD-Domain .rip sollen neben Angeboten rund um die "Zeit danach" auch nicht mehr gepflegte Websites von Verstorbenen eine letzte Ruhestatt finden.

Als Grund für die neue TLD gibt der deutsche ICANN-Funktionär Nikolas A. Priehl unter anderem die wachsende Zahl von nicht mehr genutzen Web-Seiten an: "Seit den frühen 90ern haben sich im Netz unzählige Seiten angesammelt, die nicht mehr gepflegt werden - mit zunehmender Tendenz". Auf diesen Umstand hätten viele Provider auf dem 25. internationalen ICANN-Treffen zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser in Wellington, Neuseeland, hingewiesen.

Der Grund, dass viele Seiten kein Update mehr erfahren, scheint dabei immer öfter am Ableben der Website-Betreiber zu liegen. "Viele Provider, die auf dem Treffen waren, haben davon berichtet, dass sich die Anfragen von Hinterbliebenen häufen, die wissen wollen, wie sie mit den zurückgelassenen Online-Präsenzen ihrer Verstorbenen weiter umgehen sollen", erklärt Priehl auf iBusiness-Nachfrage. Neben rechtlichen Aspekten gehe es dabei vor allem um das Bewahren des Andenkens in Form der vorhandenen Homepages und Blogs.

Laut ICANN zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser habe das Internet in den letzten Jahren immer mehr Einfluss auf die Lebenswelten der Nutzer genommen. Deshalb sei es nur natürlich nun darüber nachzudenken, eine TLD-Adresse für die Sites der Nutzer zur Verfügung zu stellen, die nicht mehr aktiv am Online-Leben teilnehmen können. Erste Überlegungen würden dahin gehen, eine Befragung unter Full-Service-Providern durchzuführen, um einen Überblick über das Ausmaß der "toten Seiten" zu erhalten. Dann soll im April nächsten Jahres in einer eigens für dieses Thema einberufenen Konferenz in Hanga Roa auf den Osterinseln über das weitere Vorgehen beraten werden. "Der Tod ist für viele Nutzer ein Tabu-Thema, ICANN wird dieses Thema deshalb sehr sensibel angehen", verspricht Priehl den Betroffenen.

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