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2011 über 20 Milliarden Euro Umsatz im E-Commerce
27.02.2012 Im Jahr 2011 hat das Onlinegeschäft noch einmal einen gewaltigen Sprung gemacht: Von 2010 zu 2011 wuchs der ECommerce-Umsatz in Deutschland um 3,4 Milliarden Euro auf 21,7 Milliarden Euro. Die aktuellen Umsatzzahlen des deutschen Versandhandels hat der Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) im Rahmen seiner Jahreskonferenz bekannt gegeben. 2012 geht es weiter:
Die Branche realisierte einen Gesamtumsatz von 34 Milliarden Euro. Auch der Anteil am gesamten Einzelhandel stieg auf den neuen Spitzenwert von 8,2 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent). "Gerade auch im Vergleich mit dem Einzelhandel insgesamt im vergangenen Jahr zeigt sich der Interaktive Handel weiter als starker Schrittmacher. Der Kauf im Internet ist mittlerweile für immer mehr Kunden zur Selbstverständlichkeit geworden.", so BVH-Hauptgeschäftsführer Christoph Wenk-Fischer .
Der Mammutanteil 2011 wurde im ECommerce-Bereich mit einer Umsatzsteigerung von 3,4 Milliarden Euro auf 21,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem prozentualen Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 18,5 Prozent. Damit wurde erstmalig die 20-Milliarden Euro- Grenze beim Umsatz mit Waren gesprengt. Bei den Bestellmedien rangiert das Internet eindeutig ganz weit vorn - mit weiter steigender Tendenz. Lag 2010 der Umsatzanteil hier noch bei 60,4 Prozent, sind es nur ein Jahr später schon 63,8 Prozent.
Der Erfolg des Jahres 2011 soll sich auch im Jahr 2012 fortsetzen. Der bvh schätzt aktuell ein 7,4-prozentiges Umsatzwachstum beim Gesamtversandhandel. Das entspricht 36,5 Milliarden Euro. Das E-Commerce-Volumen wird 2012 voraussichtlich
um 16,5 Prozent wachsen. Der bvh rechnet die Umsatzzahlen im reinen Online-Handel auf 25,3 Milliarden Euro hoch.
Laut bvh wurden im Jahr 2011 nicht nur Waren im Wert von 21,7 Milliarden Euro geordert, sondern auch digitale Dienstleistungen wie Tickets für Veranstaltungen, Fahrkarten oder Entertainment im Wert von acht Milliarden Euro (2010: sieben Milliarden Euro). Damit ergab sich 2011 für die Dienstleistungen eine Umsatzsteigerung von rund 14 Prozent. Steffen Kutzner , TNS Infratest , bestätigt: "Gerade Dienstleistungen wurden 2011 vermehrt gekauft. Insbesondere der Anteil an Bestellungen von Apps für das Smartphone und Musikfiles ist 2011 gestiegen. Der Kauf von Dienstleistungen per mobilem Internet gewinnt darüber hinaus immer mehr an Bedeutung. 2011 wurden rund 1/3 der Dienstleistungskäufe per mobilem Internet getätigt."
Betrachtet man die gesamten Ausgaben der Kunden im Internet 2011 kommt man auf die beachtliche Zahl von 29,7 Milliarden Euro. Das ist ein Gesamtanstieg für Online-Waren und Dienstleistungen von rund 17 Prozent zum Jahr 2010.
Onlinehandel: Welche drei Segmente zu den Gewinner gehören
Stationärhändler, die zusätzlich in den Interaktiven Handel im Netz oder per Katalog eingestiegen sind, gehören zu den absoluten Gewinnern. Sie legten 2011 gegenüber dem Vorjahr um 41 Prozent zu, gefolgt von den Apothekenversendern. Diese punkteten mit einem Wachstum um plus 35 Prozent. Auch die Internet Pure-Player konnten ihr Geschäft um 31 Prozentpunkte ausbauen.
Auch gab es drei eindeutige Sparten-Gewinner bei den reinen Online-Umsätzen. Besonders hervorzuheben sind auch hierbei wieder die Versender, die ihre Heimat im Stationärhandel haben, sie legten 2011 gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent zu, gefolgt von den Internet-Pure-Playern. Diese punkteten mit einem Wachstum um plus 31 Prozent. Auch die eBay-Powerseller konnten ihr Online-Geschäft um zehn Prozentpunkte ausbauen.