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Trotz Wachstumseinbruch: Deutscher Onlinehandel setzt 2014 knapp 42 Milliarden Euro um
03.03.2015 Der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) hat seine Jahreszahlen vorgelegt: 41,9 Milliarden Euro wurden 2014 im Onlinegeschäft mit Waren umgesetzt. Ein prozentuales Wachstum von nur noch sieben Prozent gegenüber 2013. Zum Vergleich: Im Vorjahr lag diese Progression bei 41,7 Prozent. Der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz des Versandhandels (bevh-Sprech:"interaktiver Handel"), der mit 49,1 Milliarden Euro beziffert wird, ist damit auf gut 85 Prozent gestiegen. Insgesamt stagniert allerdings der Branchenumsatz des Distanzhandels am gesamten deutschen Einzelhandel aktuell bei 11,1 Prozent.
Umsätze über Onlinemarktplätze brechen ein, Multichannel legt zu
Laut bevh wurde 2014 zwar mit knapp 24,2 Milliarden Euro der Mammutanteil (49,3 Prozent) des Versandhandelsumsatzes über Online-Marktplätze eingefahren, aber im Vorjahresvergleich entspricht das einem Umsatzeinbruch von neun Prozent (2013: 26,7 Milliarden). Als zweitstärkste Versendergruppe folgen Multichannel-Anbieter mit 16,6 Milliarden Euro Umsatz (plus 18 Prozent) vor den Internet-Pure-Playern mit einem Umsatzanteil von 6,2 Milliarden (plus 10 Prozent)
Auch bei Betrachtung der reinen ECommerce-Umsätze haben Online-Marktplätze mit einem Abverkaufsumsatz von 23,5 Milliarden Euro die Nase vorne. Allerdings beläuft sich das Umsatzminus gegenüber 2013 hier auf zehn Prozent. Multichannel-Versender tragen knapp 11 Milliarden und damit einem Rekordwachstum um 48 Prozent zum ECommerce-Umsatz bei, gefolgt von Pure-Player mit 5,6 Milliarden (plus 20 Prozent).
Die Verschiebungen innerhalb der Branche zeigen vor allem, dass die Entwicklung im Hinblick auf Multichannelhandel und Mobile Commerce weiter Fahrt aufnimmt. Speziell jüngere Käufergruppen kaufen zunehmend über das Smartphone ein. Auch der Kauf von Verbrauchsgütern wie Lebensmitteln via Internet etabliert sich derzeit hauptsächlich bei den 14- bis 39-Jährigen. Gerade bei diesen Trends geht der Verband davon aus, dass die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen und das Wachstumspotential nicht ausgeschöpft ist. Mit Blick auf die Versendertypen sind die Multichannelhändler, die den Kunden auf mehreren Kanälen ansprechen und erreichen, die klaren Gewinner.
Die umsatzstärksten Warengruppen im interaktiven Handel
Die mit Abstand beliebteste Warengruppe beim Einkauf im Versandhandel war auch 2014 wieder Bekleidung mit 11,9 Milliarden Euro Umsatz. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Unterhaltungselektronik (5 Milliarden Euro) und Bücher (4,1 Milliarden Euro). Gleichzeitig konnten einige bislang wenig versandhandelsaffine Branchen wie Möbel & Dekorationsartikel (2,5 Milliarden Euro) deutliche Umsatzsteigerungen verzeichnen und offenbar immer breitere Konsumentenschichten überzeugen.
Prognose: Optimistischer Blick auf 2015
Auch wenn das Wachstum im vergangenen Jahr im Vergleich zu den Vorjahren erkennbar gebremst war, geht der bevh für 2015 von einer erneuten Steigerung aus. Für den gesamten Interaktiven Handel prognostiziert der bevh ein Plus von fünf Prozent auf 51,6 Milliarden Euro und für den E-Commerce von zwölf Prozent auf 46,9 Milliarden Euro.Studiendesign: Die Untersuchung "Interaktiver Handel in Deutschland" wurde 2014 zum zweiten Mal im aktualisierten Studiendesign vom Marktforschungsinstitut GIM-Gesellschaft für innovative Marktforschung im Auftrag des Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) erstellt. Dafür wurden rund 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter von über 14 Jahren von Januar bis Dezember 2014 telefonisch und per Onlinefragebogen zu ihrem Ausgabe- verhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z.B. im Bereich Downloads oder Ticketing) befragt. "Mit dem 2013 verbesserten Studiendesign, hin zu einer stärkeren Berücksichtigung von Konsumenten mit starker Internetnutzung", wolle man den "innovativen Studienansatz weiter etablieren. Wir sind davon überzeugt die Entwicklungen im Interaktiven Handel so bestmögich zu messen", erklärt Dr. Friedemann Weber , Leiter der GIM-Berlin.