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Die 27 nervigsten Wort-Hülsenfrüchte in Internet- und Social-Media-Präsentationen
22.03.2011 Proaktiv auf Quick Wins fokussieren, und dabei zielführend und ASAP Branded Entertainment am Ende des Tages viral seeden: Die ultimative Liste der Formulierungen, die uns auf Konferenzen und Besprechungen schon immer tödlich genervt haben.
- " Expertise ".
Wo es herkommt: Es ist das englische Wort für "Gutachten"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Erfahrung"
- " Es macht Sinn ".
Wo es herkommt: "It make sense"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Es ist sinnvoll."
- " Business Case ".
Wo es herkommt: Streng genommen bedeutet das Wort "Aktenkoffer". Auf Consultingisch ist es ein Geschäftsszenario. Oder ein Geschäftsmodell.
Was der Präsentator eigentlich meint: Irgend etwas cooles. Auf keinen Fall ein schlichtes Geschäftsmodell.
- " Success Story ".
Wo es herkommt: Aus dem Englischen.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Erfolgsgeschichte". Aber die klingt im Deutschen immer so nach Märchen - was ja ganz oft auch stimmt.
- " Quick wins ".
Wo es herkommt: Aus dem Englischen.
Was der Präsentator eigentlich meint: Schnell zu erzielende Erfolge. Beispielsweise, wenn die Agentur mal eben die grauenhaftesten Fehler aus dem Webdesign ausbaut.
- " ASAP ".
Wo es herkommt: SMS-Slang: "As soon as possible"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Bringen Sie Ihren verdammten Arsch in Bewegung". Und genau so klingt es auch.
- " proaktiv ".
Wo es herkommt: Englisch für "Eigeninitiative zeigen"
Was der Präsentator eigentlich meint: Normalerweise wird es als Synonym für "irre aktiv" verwendet.
- " State of the Art ".
Wo es herkommt: Englisch für "nach aktueller Technik gefertigt"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Das muss man einfach haben" (Nicola Straub hats gefunden)
- " Fokussierung auf die Kernkompetenzen ".
Wo es herkommt: Managementsprech: Ist die Rückseite der Medaillie von "Expansion". Beide Strategien wechseln sich im Drei-Jahres-Rhythmus im Management ab.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Wir machen jetzt alles dicht, was mein Vorgänger mit viel Geld aufgebaut hat."
- " Benchmark ".
Wo es herkommt: Aus der EDV. Dort ist es ein Vergleichsindex von Systemen
Was der Präsentator eigentlich meint: "Wir schauen, was die Konkurrenz macht und kupfern es ab. Ist billiger, als es selbst zu entwickeln."
- " zielführend ".
Wo es herkommt: Aus dem Marketingsprech.
Was der Präsentator eigentlich meint: "sinnvoll"
- " Content is King ".
Wo es herkommt: Aus US-Technikblogs. Wörtlich: "Inhalte sind wichtig".
Was der Präsentator eigentlich meint: "Wir kaufen jetzt PR-Texte ein oder lassen Nutzer selbst irgend etwas schreiben. Das ist billiger."
- " Momentum ".
Wo es herkommt: Aus dem englischen. "To gain momentum" heißt "in Fahrt kommen".
Was der Präsentator eigentlich meint: Irgend etwas mit "Schwung, "Wucht", "Impuls" oder "Dynamik".
- " Google Juice ".
Wo es herkommt: Aus der SEO-Szene. Es meint die Relevanz, die man (beispielsweise durch Back-Links) erhält.
Was der Präsentator eigentlich meint: Links.
- " Core Values ".
Wo es herkommt: Im Englischen heißt es "Grundwerte"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Core Assets". Und das heisst eigentlich: "Zentrale Werte".
- " viral seeden ".
Wo es herkommt: Marketing-Sprech: Inhaltshappen als Köder in die Szene streuen, damit sie aufgenommen und weiter getragen werden.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Ich habe jetzt viel Geld für die Viral-Agentur ausgegeben. Hoffen wir, dass wir bei den 20% erfolgreichen Kampagnen dabei sind."
- " Wisdom of the Crowd ".
Wo es herkommt: Von Blogberatern, die glauben, dass es eine "Weisheit der Massen" gibt
Was der Präsentator eigentlich meint: "Ich weiss auch nicht, warum keiner unsere Website mag".
- " Branded Entertainment ".
Wo es herkommt: Aus dem Englischen.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Sponsoring". Oder Werbespiele.
- " Web 1.0 ".
Wo es herkommt: Aus der Web-2.0-Blase.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Irgendwie uncool".
- " Old Economy ".
Wo es herkommt: Aus der Web-1.0-Blase. Meint klassische Unternehmen, die tatsächlich richtige Produkte herstellen.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Irgendwie uncool".
- " Performance orientiert ".
Wo es herkommt: Aus der Werber-Sprache. Mein erfolgsabhängige Werbeformen.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Wir wollen nur die Hälfte zahlen"
- " Die Kampagne darf nicht zu aggro sein ".
Wo es herkommt: Wenn Werber das Adjektiv "aggressiv" verniedlichen.
Was der Präsentator eigentlich meint: "Vielleicht ist das Ganze doch zu plump?"
- " Am Ende des Tages ".
Wo es herkommt: Übersetzung aus dem Englischen: "At the end of the day"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Unterm Strich". Oder einfach: "Letztlich"
- "Join the conversation".
Wo es herkommt: Aus dem Englischen, natürlich (und David Nelles hats gefunden).
Was der Präsentator eigentlich meint: "Noch Fragen?" Oder: "Kommentare bitte".
- "Game Changer".
Wo es herkommt: Englisch "Spiel Wechsler" (und Harald Mandl hats gefunden).
Was der Präsentator eigentlich meint: Etwas Revolutionäres, dass den Markt und seine Mechanismen prinzipiell verändert.
- "Fundamental Change".
Wo es herkommt: Englisch "Prinzipielle Änderung" (und Florian Schleicher hats grade selbst benutzt).
Was der Präsentator eigentlich meint: "Game Changer"
- "Revolution".
Wo es herkommt: Aus der Politik. (und Claudia Sommer hats gefunden).
Was der Präsentator eigentlich meint: "Was Neues".
Join the Conversation: Erweiterungen bitte am Ende des Tages proaktiv in die Kommentare. Aber nicht so aggro.
Zu: Die 22 nervigsten Wort-Hülsenfrüchte in Internet- und Social-Media-Präsentationen
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Wo es herkommt: Aus dem Englischen, Software
Was der Präsentator eigentlich meint: "Hat beim ersten Mal nicht funktioniert"
"Upgraded and improved", "Version 3.0"
Wo es herkommt: Aus dem Englischen, Software
Was der Präsentator eigentlich meint: "Hat beim zweiten Mal auch nicht funktioniert"
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Grüße
Manuel Graf
Am: 26.03.2010
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"Beta"
Wo es herkommt: Aus der Softwareentwicklung, "unfertige Software"
Was der Präsentator eigentlich meint: "Wir versuchen gerade, irgendwie cool zu sein"
Zu: Das macht Sinn
Beste Grüße
Jens J. Korff, Texter
Am: 24.03.2011
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1) "show stopper"
Schlimmster anzunehmender Fehler, der das ganze Projekt zum Scheitern bringt. Wird heute gerade von Kundenseite inflationär für jede Kleinigkeit genutzt, um die eigene Wichtigkeit zu unterstreichen und/oder Druck aufzubauen :-)
2) "nicht wirklich"
A.d. Engl. "not really", meint eigentlich: "nicht". Wird heute gerade von Dienstleisterseite für Entschuldigungen genutzt, in der Hoffnung, das eigene totale Versagen zu Verniedlichen :-)
Sich engagen
Was der Präsentator eigentlich meint: Mit Kunden kommunizieren, aber das klingt halt nicht socialig genug.
Am: 08.06.2011
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Woher es kommt: natürlich aus dem Englischen
Was eigentlich gemeint ist: "Wir sind leidenschaftliche..."