Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Alle haben Stress, aber kaum einer einen Burnout - angeblich
06.11.2023 Über die Hälfte der ArbeitnehmerInnen hatte arbeitsbedingten Stress (54 Prozent). Allerdings gaben über zwei Drittel im Alter von 18 bis 24 an, noch nie einen Burnout erlebt zu haben (67 Prozent). Die Scheu, das zuzugeben, mag einen konkreten Grund haben, wie eine weitere Zahl andeutet...
Die Umfrage von Lebenslaufapp.ch hat ergeben, dass Männer (55 Prozent) häufiger arbeitsbedingten Stress wie eine hohe Arbeitslast oder Zeitdruck durch Fristen erlebt haben als Frauen (53 Prozent). Allerdings berichteten mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer beiderlei Geschlechts, dass sie Stress am Arbeitsplatz haben. Schweizer Arbeitnehmer empfinden dies häufiger als Arbeitnehmer aus Deutschland und Österreich, wobei 10 Prozent mehr Schweizer als österreichische Arbeitnehmer unter Stress am Arbeitsplatz leiden. Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 24 Jahren berichteten am häufigsten über Stress am Arbeitsplatz (55 Prozent), im Vergleich zu Arbeitnehmern ab 55 Jahren (47 Prozent).
Die Umfrage stellte heraus, dass in allen Ländern mehr Arbeitnehmer über Burnout am Arbeitsplatz berichteten (62,4 Prozent waren davon betroffen) als über Stress (53,9 Prozent). Mitarbeitende in der Schweiz meldeten die höchste Burnout-Rate, wo mehr als zwei Fünftel davon betroffen waren (43 Prozent). Das sind 10 Prozent mehr als bei denen in Deutschland, die den niedrigsten Wert meldeten, wobei nur drei von zehn (33 Prozent) an Burnout leiden. Interessanterweise erkrankten Arbeitnehmer im Alter von 45 bis 50 Jahren am häufigsten an Burnout (40 Prozent), im Vergleich zu 33 Prozent der Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 24 Jahren.
Obwohl sich mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer bei der Arbeit gestresst fühlen und sechs von zehn unter Burnout leiden, hat nur jeder Dritte aus diesem Grund Krankenzeit beantragt. Arbeitnehmer im Alter von 35 bis 54 Jahren waren die Altersgruppe, die dies am häufigsten tat. Sieben von zehn gaben an, dass sie noch nie wegen Stress oder Burnout Urlaub beantragt haben (70 Prozent). Im Vergleich dazu war die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei Arbeitnehmern im Alter von 18 bis 24 Jahren der Fall war, am höchsten, wobei mehr als ein Drittel dies angab (31 Prozent). Es wurde festgestellt, dass Arbeitnehmer in der Schweiz am seltensten Krankenzeit wegen Stress oder Burnout-Problemen beantragten. Fast drei Viertel gaben an, dies nie getan zu haben (72 Prozent).
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Jetzt Mitglied werdenObwohl 31 Prozent der Befragten krankgeschrieben wurden, teilte nur jeder Neunte seinem Chef mit, dass es sich um ein Burnout handele (11,6 Prozent), während fast jeder Fünfte einen anderen Grund nannte (19,4 Prozent). Deutschland hat den höchsten Anteil (20 Prozent) an Befragten, die einen anderen Grund für ihre Abwesenheit angaben. Die jüngere Generation (im Alter von 18 bis 24 Jahren) äußerte sich am häufigsten ehrlich zu der Forderung, wegen Burnout oder Stress krankgeschrieben zu werden (13 Prozent), verglichen mit 21 Prozent der Arbeitnehmer im Alter von 25 bis 34 Jahren, die einen anderen Grund nannten.
Leider haben die Experten Lebenslaufapp.ch herausgefunden, dass sich über ein Drittel (31 Prozent) überhaupt nicht trauen würden, wegen Stress oder Burnout-Problemen eine Krankschreibung zu beantragen, und nur vier von 25 würden sich dabei sehr wohl fühlen (16 Prozent). Am unwohlsten war dabei den Arbeitnehmern in Deutschland (32 Prozent), in Österreich am wohlsten (17 Prozent). Arbeitnehmer im Alter von 25 bis 34 Jahren trauten sich am ehesten (18 Prozent), bei ihrem Arbeitgeber wegen Stress oder Burnout-Problemen Krankenzeit zu beantragen.
Bei einer genaueren Untersuchung der Frage, ob Manager in Bezug auf die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden ausreichend unterstützend wirken, gaben knapp 3 Prozent an, dass ihre Arbeitgeber sie sehr unterstützen, während fast 50 Prozent der Meinung waren, dass sie nur "etwas unterstützend" waren. Schweizer Arbeitnehmer empfanden ihre Arbeitgeber als am wenigsten unterstützend (11 Prozent), im Vergleich zu denen in Deutschland und Österreich (9 Prozent).