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Start-ups in Deutschland: Es fehlt an Kapital und Kontakten

09.12.2014 Gründer aus der ITK-Branche sind hinsichtlich der Entwicklung ihres eigenen Unternehmens optimistisch, aber den deutschen Start-ups fehlt neben attraktiven Finanzierungsoptionen die Vernetzung mit etablierten Unternehmen. Das zeigt die Kurzstudie Trendbarometer junge IKT-Wirtschaft zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

 (Bild: cherylt23/Pixabay)
Bild: cherylt23/Pixabay
Die jüngste Untersuchung des Trendbarometers zeigt, dass etwa die Hälfte der befragten Start-ups aktuell eine gute Auftragslage hat. Auch viele der erst in den Jahren 2013 und 2014 gegründeten Unternehmen berichten bereits von vollen Auftragsbüchern. Noch deutlicher zeigt sich der Optimismus der jungen Unternehmen mit Blick auf das kommende Jahr: 82 Prozent der Antwortenden erwarten eine positive Auftragsentwicklung.

Trotz der Euphorie ist die Gründungsrate in Deutschland insgesamt weiter rückläufig. Das Institut für Mittelstandsforschung zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser ermittelte, dass die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen im Jahr 2013 um 8.500 oder 2,4 Prozent zurückgegangen ist und damit bei 337.900 liegt. So setzt sich die seit 2005 anhaltende rückläufige Entwicklung fort.

Eine bedeutende Rolle kommt der Finanzierung von Gründungsideen zu. Aber aus Sicht der Start-ups fehlt es an attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten. Das große Problem ist, dass nur wenige Investoren risikofreudig sind. Viele Investoren behandeln risikoarme Geschäftsmodelle (wie z. B. Copycats) bevorzugt. 77 Prozent der IKT-Gründerinnen und -Gründer stimmen der These zu, dass Investoren jene Ideen bevorzugen, bei denen bereits im Voraus von einem geringen Risiko ausgegangen werden kann.

Start-ups wollen Eigenkapital oder Business Angels; Investoren wollen kein Risiko


Crowdfinanzierung stellt wiederum für Gründer hierzulande keine Alternative zu klassischen Finanzierungsformen dar: 76 Prozent der jungen IKT-Unternehmen sehen in Crowdfunding derzeit noch keine Finanzierungsquelle. Auch Crowdinvesting kommt nur für 15 Prozent in Frage. Deutlich weniger Antwortende als noch im letzten Jahr sehen hier konkrete Ansatzpunkte für ihre eigene Gründungsidee, obgleich die Zahl der Crowdfinanzierungen insgesamt deutschlandweit beständig wächst. Deutsche Start-ups wollen sich bevorzugt über Eigenkapital oder mit Hilfe von Business Angels finanzieren.

Der Mehrheit der IKT-Start-ups fehlt zudem die Vernetzung mit etablierten Unternehmen, mit der es leichter gelingen könnte, einen Zugang zu bestehenden Märkten zu erhalten. Auftragsakquisition und Kundensuche werden seit Jahren stabil von knapp der Hälfte aller Unternehmensgründerinnen und -gründer als zweitgrößtes Hemmnis - nach Fragen der Finanzierung - beim Aufbau ihres Unternehmens benannt.

Ein möglicher Ausweg könnte eine engere Anbindung an große Unternehmen und Corporate Venture Capital sein. Corporate Venture Capitalists investieren in neu gegründete Unternehmen nicht nur, um eine Rendite zu erzielen, sondern fördern Start-ups mit ihrem Know-how und dem Zugang zu ihrem Netzwerk, um strategischen Ziele ihres Unternehmens besser erreichen zu können. Den jungen Unternehmen einen erfolgreichen Markteintritt zu ermöglichen, ist ihnen daher ein besonders wichtiges Anliegen. Zumindest als Unterstützung für einen verbesserten Zugang zu internationalen Märkten wird Corporate Venture Capital von der überwiegenden Mehrheit der jungen IKT-Wirtschaft begrüßt.

Vorläufiges Studien-Fazit: Neue Finanzierungsformen etablieren sich zunehmend als Nischenalternative, aber die traditionelleren Finanzierungsoptionen ersetzen sie nicht.
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