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Banken planlos bei Künstlicher Intelligenz
12.12.2019 Finanzinstitute haben die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für ihren geschäftlichen Erfolg erkannt. Allerdings befindet sich der Großteil noch in der Vorbereitungs- oder Testphase und kann auch keine stimmige Strategie vorweisen.
Im Detail befinden sich zwölf Prozent der Unternehmen in der Phase des Knowhow-Aufbaus, 22 Prozent stellen Überlegungen zu konkreten Einsatzmöglichkeiten von KI-Technologien an, 18 Prozent haben Use Cases entwickelt und 24 Prozent testen derzeit Prototypen. Zwölf Prozent haben bereits bis zu drei KI-Anwendungen im Einsatz, bei zehn Prozent sind es mehr als drei. Im Vergleich der unterschiedlichen Institutsformen zeigt sich: Die Mehrheit der befragten Direktbanken und Kapitalverwaltungsgesellschaften gibt an, bereits mindestens eine KI-Lösung eingeführt zu haben, gefolgt von Geschäftsbanken und Sparkassen. Genossenschafts- und Landesbanken befinden sich neben FinTechs, Dienstleistern und Versicherern im Mittelfeld. Förder- und Privatbanken bilden das Schlusslicht.
Bedeutung von KI erkannt
Auch wenn es große Unterschiede gäbe und die Branche insgesamt bei der Einführung von KI noch am Anfang stehe, sind die Finanzinstitute für das Thema sensibilisiert. So lösen die neuen Technologien zwar nicht alle Probleme der Banken, sie seien aber dennoch erfolgskritisch. So könne KI die Fehlerquote senken und Reaktionszeiten auf Kundenanfragen deutlich verkürzen. Mitarbeiter würden von lästigen Routinearbeiten befreit und erhielten Freiräume für wertschöpfende Tätigkeiten. Die Unternehmen selbst sehen mit rund 60 Prozent das größte Potenzial für KI im Backoffice, danach kommen die Bereiche Produkte (50 Prozent) und Kunden (47 Prozent). Chatbots sind mit 38 Prozent die am häufigsten verwendete KI-Lösung bei den Finanzdienstleistern, gefolgt von Machine Learning (32 Prozent). Cognitive RPA (Robotic Process Automation mit einer selbstlernenden Komponente) und Deep Learning/Neuronale Netze ergänzen die Einsätze der KI-Technologien.Was den Umsetzungsgrad solch innovativer Anwendungen im Vergleich zu anderen Unternehmen betrifft, schätzt Branchenexperte Leurs die Angaben der Studienteilnehmer allerdings als zu optimistisch ein. So geben drei Viertel der Befragten an, mindestens zur frühen Mehrheit zu gehören, knapp 30 Prozent davon bezeichnen sich als Frühanwender oder gar Innovatoren. Lediglich ein Viertel zählt sich zur späten Mehrheit bzw. zu den Nachzüglern. Ebenso lässt sich aus der Marktstudie ableiten, dass die Befragten an dieser Stelle zu Selbstüberschätzung neigen: Die gerade erst ihr KI-Know-how aufbauen, schätzen sich oftmals innovativer ein als diejenigen, die bereits mehrere KI-Prozesse eingeführt haben.