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Marketing mit einem Haken: Elon Musk missbraucht Twitter-Nutzer für illegale Werbung
24.04.2023 Der von manchen auch gerne als schlauester Mensch der Welt bezeichnete Social-Media-Besitzer und Teilzeit-Raketenwissenschaftler Elon Musk verpasst Prominenten auf Twitter kostenlos die bezahlpflichtigen blauen Häkchen, die einstmals geprüfte und verifizierte Accounts kennzeichneten. Dieses Verhalten steht auf noch wackligeren Füßen als die erwähnte Behauptung zu Musks Intellekt.
Elon Musk quittierte den Tweet mit einem "Gern geschehen" und einem Wort in Sanskrit. Das soll in Klarsprache übersetzt vermutlich bedeuten, dass King aufgrund seines Promi-Status den Service kostenlos als Geschenk erhält. Doch gerade das ist ein massive Problem und sollte von Unternehmen nicht nachgeahmt werden, es sei denn sie haben überflüssiges Geld für die Abwicklung von Zivilklagen herumliegen. Man darf nämlich den Status von Prominenten nicht ohne deren Einverständnis zu Marketingzwecken anzapfen, nicht einmal, wenn man KI benutzt
. Dieses Basiswissen zum Marketing-Recht sollte einem Tech-Milliardär klar sein, daher darf man mutmaßen, dass der Twitterchef es wissentlich ignoriert.
"Musk kann Stephen King das kostenlos gewähren, das ist kein Problem. Das Problem ist der Standard-Text, der hier dann eingeblendet wird. Dadurch wird nämlich der irreführende Eindruck erweckt, King würde - entgegen seiner ausdrücklichen vorherigen Ablehnung - nun doch plötzlich zahlen", sagt der Fachanwalt Martin Bahr
von der Kanzlei Dr. Bahr
auf iBusiness-Anfrage: "Das ist ganz klar rechtswidrig. Das ist ganz klar irreführend und verletzt zudem Kings Persönlichkeitsrechte. Wenn der Standard-Text weggelassen worden wäre oder ein aufklärender Hinweis erfolgen würde, dann wäre das Geschenk von Musk kein Problem."
Dann wäre es aber klar als Marketing-Stunt gekennzeichnet. So wie es ist, stellt es dann halt einen klaren Rechtsverstoß dar.