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Gehaltsanalyse

Gender-Pay-Gap: So viel weniger verdienen Frauen in Deutschland

31.01.2023 Die Deutschen verdienen jährlich im Durchschnitt 48.538 Euro. Dabei erhalten Männer im Schnitt 8.215 Euro mehr als ihre weiblichen Kolleginnen - eine Differenz von peinlichen 17 Prozent. Wer die Top-Verdiener sind, wo in Deutschland sie arbeiten und wie die Digitalbranche im Vergleich abschneidet, zeigt eine ausführliche Gehälteranalyse.

 (Bild: Pixabay/Mohamed Hassan)
Bild: Pixabay/Mohamed Hassan
Die Beschäftigten in der Versicherungsbranche sind derzeit die Top-Verdienenden im Land. Mit einem Durchschnittssalär von 59.629 Euro liegen sie knapp vor ArbeitnehmerInnen aus dem Bankenwesen (59.053 Euro), der Beratungsbranche (57.621 Euro), dem IT-Sektor (57.475 Euro) sowie der Energiebranche (56.416 Euro). Mit einem Durchschnittsgehalt von 51.268 Euro gehört zudem die Digitalbranche zu den 15-Top-Branchen, die die höchsten Gehälter zahlen. Am wenigsten wird derweil in der Gastronomie (34.863 Euro) sowie bei Unternehmen aus dem Sport und Beauty-Umfeld (37.569 Euro) gezahlt. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen "kununu Gehaltscheck 2023" zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser , für den die Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser bundesweit 566.000 aktuelle Gehaltsdaten ausgewertet hat. Mehr als 500.000 Gehaltsangaben stammten dabei aus dem Jahr 2022.

Preview von Branchen mit dem höchsten Durchschinttsgehalt 2022/2023

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Personalverantwortung führt zu den größten Gehaltssprüngen

Über Top-Gehälter in Deutschland im sechsstelligen Bereich freuen sich PartnerInnen von Anwaltskanzleien (146.818 Euro), ChefärztInnen (136.861 Euro) und WerksleiterInnen (102.568 Euro). Ebenfalls hoch im Kurs stehen leitende IngenieurInnen (96.636 Euro), kaufmännische LeiterInnen (94.263 Euro) oder VertriebsleiterInnen (86.143 Euro).

Einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Vergütung haben Berufserfahrung und Personalverantwortung. So steigt das Gehalt für Beschäftigte mit 6 bis 10 Jahren Berufserfahrung gegenüber Berufsanfängern mit geringen Erfahrungswerten (0 bis 3 Jahre) zu mehr als 40 Prozent an. Beispiel: Während ein/e BerufsstarterIn bei einer Bank mit 42.325 Euro startet, landet er oder sie nach einigen Jahren im Job bei 61.388 Euro, eine Steigerung um 45 Prozent. Ähnlich groß ist der Unterschied für Beschäftigte mit oder ohne Personalverantwortung. Hier steigt das Gehalt bezogen auf alle Beschäftigten um durchschnittlich 14.392 Euro. Bei Steuerberatungen wächst das Gehalt in diesem Fall um satte 78 Prozent. In der Versicherungsbranche verzeichnen die Kununu-Analysten eine Zunahme um 48 Prozent, während es beispielsweise im Medienumfeld etwas moderater (39 Prozent) zugeht.

Preview von Durchschnitt Bruttogehälter in den 20 größten deutschen Städten 2022/2023

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Die Tatsache, dass die höchsten Gehälter an Beschäftigte mit Personalverantwortung gehen, ist den Studienautoren nach eine Erklärung dafür, warum Frauen im bundesweiten Schnitt vergleichsweise wenig verdienen. Denn gemäß laut Analyse sind derzeit nur 28,4 Prozent aller Führungskräfte weiblich. Das bedeutet auch, dass der Löwenanteil der hohen Gehaltszahlungen an mehr als 71 Prozent männlicher Führungskräfte geht.

SpitzenverdienerInnen wohnen in Hessen oder in München

Am höchsten ist das Durchschnittsgehalt derzeit in Hessen, wo die Beschäftigten im Schnitt mit 53.295 Euro in der Lohntüte nach Hause gehen, also 4.757 Euro mehr als der deutschlandweite Durchschnitt. Auf den weiteren Plätzen folgen Hamburg (51.355 Euro) sowie Baden-Württemberg (50.966 Euro). Am wenigsten verdienen dagegen die ArbeitnehmerInnen in Mecklenburg-Vorpommern (38.186 Euro) und Sachsen (39.925 Euro).

Auf die deutschen Großstädte bezogen leben die deutschen SpitzenverdienerInnen derweil in München. Hier werden im Schnitt 57.196 Euro verdient, während etwa in Leipzig das Durchschnittsgehalt bei 41.556 Euro liegt. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass auch die Gehaltszufriedenheit in der bayerischen Landeshauptstadt am stärksten ausgeprägt ist. 64,1 Prozent der Münchener und Münchenerinnen bewerten ihre aktuelle Einkommenssituation mit gut oder sehr gut. Das ist beispielsweise in Duisburg ganz anders. Hier liegen die Beschäftigten mit 45.913 Euro im Schnitt über Städten wie Bochum, Dresden oder eben Leipzig, zeigen sich damit aber im Vergleich mit allen anderen Großstädten am unzufriedensten (52,5 Prozent).

Gehaltszufriedenheit weicht bisweilen vom realen Einkommen ab

Die Branche mit der höchsten Gehaltszufriedenheit ist die Versicherungsbranche. Mehr als sieben von zehn Beschäftigten bewerten ihr Einkommen positiv. Dies ist allerdings naheliegend, da die ArbeitnehmerInnen in dieser Branche auch tatsächlich am meisten verdienen. Interessanter: MitarbeiterInnen aus Medizin- oder Pharma-Unternehmen belegen immerhin Platz 6 hinsichtlich der realen Höhe ihres Gehalts. Trotzdem sind "nur" 55,3 Prozent von ihnen mit ihrer Bezahlung zufrieden. Das sind 9,1 Prozent weniger als etwa in der Internet-Branche, die beim tatsächlichen Gehalt dafür gerade einmal auf Position 15 rangiert. Faktoren, die bei der Zufriedenheit mit dem Gehalt eine große Rolle spielen, sind unter anderem die Lebenshaltungskosten am jeweiligen Arbeitsstandort sowie die Zufriedenheit mit der beruflichen.
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