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Deutsche Post gibt Shoppingportal Evita auf
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Exemplarisch hat die Deutsche Post vorexerziert, wie man erfolgreich Kundenexorzismus betreibt und gleich noch seine Partner vergrault.
1. Schritt: Ein laufendes Produkt wird landauf, landab ("Sauerbier! Sauerbier!") zum Verkauf angeboten. Kernaussage: "Lieber Kunde, wir wollen das Scheissding auch nicht".
2. Schritt: Der Verkauf. Und gleichzeitig wird ein Basisservice für Kunden "bis auf weiteres" einfach eingestellt. Kernaussagen: "Lieber Kunde, verpiss Dich!", "Lieber Käufer, ich mach dein neues Produkt noch schnell kaputt!"
3. Schritt: Die Übergabe. Der neue Käufer wird geheim gehalten. Kernaussage: "Fürchte Dich, lieber Kunde. Denn Du weisst nicht, was dich erwartet."
4. Schritt: Die Dauer. Die ganze Aktion dauert von 1. bis 3. ein dreiviertel Jahr. Kernaussage: "Es ist zwar ein Quälerei für Dich, lieber Kunden. Aber diesen Spass kosten wir bis zur letzten Minute aus!"
Wirklich professionell. Vielleicht ist Evita ja tatsächlich eine Professionelle? Gut für die Post-Manager: Dominas gehören schließlich zu den Spitzenverdienerinnen des einschlägigen Gewerbes.
Post AG: amerikanischer Planungshorizont.
Doch nicht mal das Zusperren klapp nach Plan: So muss der posteigene Signaturdienstleister "Signtrust" wegen bestehender Vertäge jetzt doch weitergeführt werden, weil die sonst fälligen Konventionalstrafen noch härter zu Buche schlagen würden, als eine Fortführung.
Dieser Management-Gau könnte sich allerdings in einigen Jahren als echter Glücksfall erweisen: Auch wenn jetzt, wie die Post erkannt hat, noch kein Riesenmarkt für digitale Signaturen besteht, handelt es sich um eine Basistechnologie, die sich mit anderen Post-Services wie Postident, dem dichten Filialnetz und dem Anspruch des Unternehmens als "Kundenbeziehungsmanager" hervorragend ergänzt. Es wäre Fatal, wenn die Post-Verantwortlichen diese Technologie erst dann wieder aufgreifen, wenn sie bei Konkurrenten als erheblichen Umsatzfaktor im Quartalsbericht auftaucht.