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'Digitaler Burnout': Smartphones machen abhängig, unproduktiv und unglücklich

25.09.2015 "Oh mein Gott, wir werden alle sterben". Das ist das Fazit einer Studie der Universität Bonn zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser über Smartphones.

 (Bild: Giuseppe Milo/Flickr)
Bild: Giuseppe Milo/Flickr
Bild: Giuseppe Milo/Flickr unter Creative Commons Lizenz by
Genauer: Das Fazit von Alexander Markowetz ‘Alexander Markowetz’ in Expertenprofilen nachschlagen , Juniorprofessor für Informatik an der Universität Bonn lautet: "Smartphones machen abhängig, unproduktiv und unglücklich". Er mit Hilfe einer App die Handy-Nutzung von 60.000 Personen ausgewertet.

Rund 300.000 Personen haben seine App 'Menthal' heruntergeladen, die im vorigen Jahr von Informatikern und Psychologen der Universität Bonn zu Forschungszwecken entwickelt wurde. Die App zeichnet die Smartphone-Nutzung auf und übermittelt die Daten anonymisiert an die Server der Forscher.

Die 60.000 Datensätze, die bisher ausgewertet wurden, zeichnen laut dem Juniorprofessor ein "erschreckendes" Bild: Im Durchschnitt aktivierten die Besitzer 53 Mal am Tag ihr Handy. Sie unterbrechen alle 18 Minuten ihre Tätigkeit, mit der sie gerade beschäftigt sind. "Smartphone-Apps funktionieren wie Glücksspielautomaten. Wir betätigen sie immer wieder, um uns einen kleinen Kick zu holen".

Das Verhalten ziehe sich durch alle Altersgruppen und soziale Schichten: "Wir erleben die Entstehung des Homo Digitalis, der einen Großteil seiner Tätigkeiten mittels digitaler Medien abwickelt", sagt Markowetz. Das meint er vermutlich negativ, denn: "Ein Großteil der Zeit verbringen die Menschen mit Social-Media-Anwendungen wie Facebook, WhatsApp sowie Spielen."

"Dramatisch" sind dem Juniorprofessor zufolge dabei besonders die ständigen Unterbrechungen. Sie erlaubten es nie, sich einer Tätigkeit vollauf zu widmen, und verhinderten damit jede Erfahrung von Flow. Die Folgen seien "Unproduktivität und ein mangelndes Glücksempfinden".

Besonders Jugendliche sind extrem auf ihr Handy fixiert. Die 17- bis 25-jährigen Teilnehmer der Studie nutzten ihr Smartphone noch häufiger - insgesamt drei Stunden. Und das, obwohl ein Großteil ihrer Zeit bereits durch Schule oder Ausbildung in Beschlag genommen ist.

Auch die Wirtschaft habe noch nicht erkannt, was auf sie zukomme. Unternehmen würden zwar abends die berufliche Smartphone-Nutzung unterbinden - etwa indem sie Email-Server abstellen. Dies führe aber am eigentlichen Problem vorbei, so der Juniorprofessor "Entscheidend sind die ständigen Unterbrechungen im Arbeitsalltag und weniger die abendliche E-Mail."

Immerhin: Es geht Markowetz nach eigenen Angaben nicht darum, Smartphones abzuschaffen oder zu verteufeln: "In einem ersten Schritt haben wir die Geräte geschaffen, in einem zweiten müssen wir uns nun gesunde Umgangsformen angewöhnen". Das Heil kommt, wie immer in der Hightech-Welt, aus den USA: Dort seien es genau die digitalen Eliten, die nun anfingen, sich digitale Diäten aufzuerlegen. "Die permanente Smartphone-Nutzung ist ein unterbewusster Reflex", sagt der Juniorprofessor. Die Automatismen könne man durch konkrete Techniken loswerden. Etwa, indem man das Schlafzimmer zur Handy-freien Zone erkläre oder die Regel aufstelle, das Smartphone nur auf einem unbequemen Küchenschemel zu nutzen.

Oder, indem man nur die Apps herunterlädt, die man auch wirklich braucht.

Publikation: Alexander Markowetz: Digitaler Burnout, Droemer Knaur, Oktober 2015, 288 S., 19,99 Euro zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser
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