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Zwei Drittel der deutschen Unternehmen kämpft mit Fachkräftemangel
09.06.2023 Fiverrs erster Skill Gap Report zeigt die großen Herausforderungen bei der Rekrutierung von Fachkräften mit geeigneten Qualifikationen und die Folgen für den Mittelstand.
Der demographische Wandel wird die aktuelle Situation noch weiter verschärfen. In deutschen KMUs geht im Durchschnitt knapp ein Viertel (23 Prozent) der Belegschaft innerhalb der nächsten fünf Jahre in Rente. Zwei Drittel der Unternehmen (66 Prozent) haben schon aktuell Probleme, Talente zu rekrutieren. Auf der einen Seite können 39 Prozent keine geeigneten MitarbeiterInnen mit dem richtigen Fachwissen finden. Grundsätzlich mangelt es an Expertise im Bereich Digitalisierung. Datenanalyse (19 Prozent), strategisches Denken (18 Prozent), Programmierung (18 Prozent) und Kompetenz im Bereich KI (17 Prozent) gehören zu den Fähigkeiten, die den Unternehmen derzeit fehlen.
Auf der anderen Seite geben 4 von 10 UnternehmerInnen (40 Prozent) an, dass potenzielle MitarbeiterInnen zu hohe Anforderungen bezüglich flexibler Arbeitszeiten und Home Office haben. Ein weiterer Grund: Fast genauso viele KMUs (39 Prozent) können die von potenziellen MitarbeiterInnen geforderten Gehaltsansprüche nicht erfüllen.
Folgen für Unternehmen und Wirtschaft
So kann knapp ein Drittel (31 Prozent) der Unternehmen aufgrund von unbesetzten Stellen mit der digitalen Transformation und neuen Technologien wie KI etc. nicht Schritt halten und hat deshalb einen Umsatzrückgang verzeichnet oder erwartet diesen (30 Prozent). Fast genauso viele Unternehmen können mit dem Wettbewerb nicht mithalten (29 Prozent), müssen Projekte pausieren (29 Prozent) und können nicht wie geplant expandieren (29 Prozent). Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der Mittelständler ist daher der Meinung, dass der Fachkräftemangel die deutsche Wirtschaft beeinträchtigen wird und folgende Maßnahmen ergriffen werden sollten:- 36 Prozent sind für die Anhebung des Rentenalters
- 36 Prozent sehen in der Umschulung von FacharbeiterInnen eine Chance
- 33 Prozent wollen mehr FreiberuflerInnen engagieren
Weiterbildung und Umschulung als Chance
Viele UnternehmerInnen haben das Potenzial von Weiterbildungen im Kampf gegen den Fachkräftemangel bereits erkannt. Pro Jahr geben 79 Prozent der Unternehmen zwischen 1.000 und 3.000 Euro pro MitarbeiterIn für Weiterbildungsmaßnahmen wie interne und externe Trainings oder berufsbegleitende Studien aus. Im Durchschnitt sind das knapp 2.000 Euro.Das strategische Management von Weiterbildung ist die Basis einer nachhaltigen Personalstruktur. Wichtig ist, dass die Weiterbildungsziele eng mit den Unternehmenszielen verzahnt sind. In diesem Jahr wollen 41 Prozent der befragten UnternehmerInnen genauso viel oder sogar mehr Geld in Weiterbildungsmaßnahmen investieren wie im vergangenen Jahr.
FreiberuflerInnen als wertvolle Ressource
FreelancerInnen, die Expertenwissen mitbringen und für eine begrenzte Zeit auf Projektbasis in bestehende Teams integriert werden, können den Fachkräftemangel abfedern. So hat fast jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) in diesem Jahr mit mehr FreiberuflerInnen zusammengearbeitet als noch im letzten Jahr. In den nächsten sechs Monaten möchten mittelständische Unternehmen sogar die gleiche Anzahl an FreiberuflerInnen wie Festangestellten beauftragen bzw. einstellen.Knapp ein Drittel (32 Prozent) setzt schon jetzt bei bestimmten Projekten komplett auf externe Talente, und 31 Prozent schätzen die flexible Integration von FreelancerInnen in feste Teams. Genau so viele UnternehmerInnen (31 Prozent) geben an, dass sie von spezifischem Know-how, das im eigenen Team nicht vorhanden ist, profitieren. So finden 62 Prozent es wichtig, dass FreelancerInnen Skills im Bereich KI haben. Fachkenntnisse in diesen Bereichen sind besonders gefragt:
- Data Science (38 Prozent)
- Machine Learning (34 Prozent)
- App Development (33 Prozent)
"Unternehmen sind derzeit mit diversen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel, dem demographischen Wandel, der Digitalisierung und den veränderten Ansprüchen von Arbeitnehmer:innen konfrontiert", sagt Florian Müller , Country Manager DACH bei Fiverr. "Um Innovationen im harten Wettbewerbskampf weiterhin voranzutreiben, können FreiberuflerInnen einen echten Mehrwert bieten: Sei es als Unterstützung und Erweiterung der bestehenden Teams oder zur Schulung der festen MitarbeiterInnen hinsichtlich neuer Kompetenzen."