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ECommerce-Jahresrückblick: So schnitten die Top 20 Online-Shops ab
16.01.2017 Wie haben die Top-20 Internethändler 2016 abgeschnitten und welche Marketingkanäle trugen in den letzten zwölf Monaten am stärksten zu ihrem Erfolg bei - um das herauszufinden hat Pepper.com Daten des Marktforschungsunternehmens Similar Web für 2015 und 2016 ausgewertet.
Einige weitere Erfolgsgeschichten gibt es aber doch: Der Elektronikhändler Media Markt etwa konnte die Zahl seiner Online-Shop-Besucher 2016 um 11,18 Prozent auf 221,26 Millionen steigern und rangierte damit noch vor (190,83 Millionen Visits, 3,95 Prozent) auf Platz fünf des Reichweitenrankings. Noch kräftiger legten der Musikfachhändler Thomann.de (Rang 7, 189 Millionen Visits, +24,83 Prozent), Conrad.de (Rang 11, 127,68 Millionen Visits, +12,55 Prozent) und Notebooksbilliger.de (Rang 16, 93,29 Millionen Visits, +22,09 Prozent) zu. Der Online-Shop des Discounters Lidl machte den größten Sprung nach vorne: Die Zahl der Lidl.de-Besucher wuchs gegenüber 2015 um 30,71 Prozent, auf 157,24 Millionen Visits - Platz acht.
Direct-Type-ins bleiben die wichtigste Traffic-Quelle
Der Erfolg der zwanzig größten Internethändler hing - wie schon in den Vorjahren - auch 2016 ganz wesentlich von ihrer Markenbekanntheit ab: Gut jeder zweite Besucher (50,83 Prozent, 5,68 Milliarden Visits) rief kam direkt über die Eingabe der jeweiligen Internetadresse. Neben Tchibo (63,79 Prozent, 67,95 Millionen Visits) und dem Elektronikhändler Pearl (59,37 Prozent, 32,59 Millionen Visits) profitierten dabei auch die beiden Marktführer Amazon und Ebay von ihrer loyalen Kundschaft: Bei Amazon trugen Direct-Type-ins letztes Jahr 51,59 Prozent (2,47 Milliarden Visits), bei Ebay.de sogar 57,68 Prozent (1,65 Milliarden Visits) zur Reichweite bei.Weniger Glück hatten im letzten Jahr gleich sechs der zwanzig reichweitenstärksten Internethändler: Notebooksbilliger.de (39,57 Prozent, 36,92 Millionen Visits), Thomann (39,56 Prozent, 74,77 Millionen Visits), Media Markt (37,92 Prozent, 83,90 Millionen Visits) und der DIY-Marktplatz Dawanda.com (35,34 Prozent, 39,34 Millionen Visits) mussten für mehr als 60 Prozent ihrer Reichweite, Ikea (31,32 Prozent, 41,45 Millionen Visits) und H&M (30,02 Prozent, 24,91 Millionen Visits) sogar für zwei von drei Besuchern die Werbetrommel rühren.
Suchmaschinenwerbung wichtigster Marketingkanal
2,2 Milliarden Besuche konnten die zwanzig beliebtesten Internethändler 2015 durch ihre Präsenz in den organischen und bezahlten Ergebnissen von Google , Bing , Yahoo und Co. erzielen, 2,83 Milliarden Besuche (+28,51 Prozent) im Jahr 2016. Suchmaschinen erwiesen sich damit nach Direct-Type-ins als wichtigster Traffic-Lieferant. Allen voran SEO: Während die Händler letztes Jahr nur 4,17 Prozent (466,15 Millionen Visits) ihrer Reichweite durch bezahlte Suchmaschinenwerbung generierten, waren organische Suchergebnisse für gut jeden fünften Besucher (21,16 Prozent, 2,34 Milliarden Visits) verantwortlich.Vor allem vor dem Kauf von höherpreisigen Waren wie Elektronikprodukten oder Musikinstrumenten suchten Konsumenten gezielt nach Informationen: So gewannen die Elektronikhändler Media Markt (32,07 Prozent, 70,67 Millionen Visits) und Saturn (33,62 Prozent, 46,73 Millionen Visits) 2016 mehr als jeden dritten und Notebookbilliger.de (25,65 Prozent, 23,93 Millionen Visits) sowie der Musikfachhändler Thomann (25,76 Prozent, 48,69 Millionen Visits) immerhin mehr als jeden vierten Besucher über die organische Suche. Und auch Werbeformate wie Google AdWords spielten für sie eine zentrale Rolle: Zu Media Markt (15,65 Prozent, 34,62 Millionen Visits), Conrad (13,85 Prozent, 17,68 Millionen Visits), Notebooksbilliger.de (11,15 Prozent, 10,41 Millionen Visits), Pearl.de (10,42 Prozent, 5,72 Millionen Visits) und Thomann (13,89 Prozent, 26,23 Millionen Visits) gelangte 2016 mehr als jeder zehnte Besucher durch einen Klick auf eine entsprechende Anzeige.
Am häufigsten klingelte es dabei in der Kasse von Google: 98,48 Prozent (459,52 Millionen) der durch bezahlte Suchmaschinenwerbung generierten Visits entfielen letztes Jahr auf Google, während Yahoo einen Anteil von gerade einmal 1,52 Prozent (7,09 Millionen Visits) hatte. Und mit 92,06 Prozent (2,23 Milliarden Visits) hatte Google 2016 auch den größten Anteil an der organischen Suche. Yahoo landete in dieser Kategorie mit 1,08 Prozent nur auf dem vierten Rang, hinter Bing (1,92 Prozent, 46,46 Millionen Visits) und Duck Duck Go (1,33 Prozent, 32,12 Millionen Visits).
Preisvergleichs- und Ratgeberseiten vermittelten knapp jeden fünften Besucher
Wie umfasend sich viele Verbraucher vor dem Kauf informieren, zeigt sich auch an der Bedeutung externer Internetseiten ("Referrals") für den deutschen Internethandel: Hinter Direct-Type-ins und Suchmaschinen waren sie 2016 der drittwichtigste Traffic-Lieferant und trugen in Summe 18,71 Prozent (2,09 Milliarden Visits) zur Reichweite der zwanzig führenden Online-Shops bei. Eine zentrale Rolle spielten dabei Internetseiten, die Verbrauchern Hilfe bei der Kaufentscheidung bieten: Preisvergleichsportale wie Idealo.de (175,75 vermittelte Visits), das Verbraucherforum mydealz.de (79,71 Millionen Visits) oder redaktionelle Angebote wie T-Online.de (76,01 Millionen Visits), Testberichte.de (46,96 Millionen Visits) und Chip.de (38,23 Millionen Visits).Externe Seiten scheinen Verbraucher vor allem aus drei Gründen zu nutzen: zur Inspiration, Orientierung und um weiterführende Informationen zu Angeboten und einzelnen Produkten zu erhalten. Neben Elektronikhändlern wie Notebooksbilliger.de (19,97 Prozent, 18,63 Millionen Visits) profitieren die breitgefächerten Marktplätze Amazon.de (19,26 Prozent, 922,92 Millionen Visits) und eBay.de (21,64 Prozent, 620,5 Millionen Visits) deshalb am stärksten von ihrer Präsenz auf externen Internetseiten.
Die Bedeutung sozialer Netzwerke stagniert auf schwachem Niveau
"Social Commerce" hat aktuell kaum eine Bedeutung: 2015 trugen soziale Netzwerke 2,75 Prozent (274,18 Millionen Visits) zur Reichweite der zwanzig größten Online-Shops bei, 2016 waren es gerade einmal 0,03 Prozent beziehungsweise 36,59 Millionen Visits mehr.Unter den zwanzig größten Online-Shops und Marktplätzen finden sich nur wenige Händler, die wirklich nennenswert von sozialen Netzwerken profitieren. Einzig Ikea (10,96 Prozent, 14,49 Millionen Visits) konnte 2016 mehr als jeden zehnten Besucher über soziale Netzwerke gewinnen. Dawanda (8,87 Prozent, 9,88 Millionen Visits) kratzte an dieser Marke. Und Eventim (4,51 Prozent, 4,28 Millionen Visits) sowie Groupon (4,46 Prozent, 3,21 Millionen Visits) lockten immerhin noch jeden fünfzigsten Benutzer mithilfe sozialer Medien auf ihre Seiten. Ihnen standen jedoch auch Tchibo (0,53 Prozent, 563.122 Visits), Conrad (0,49 Prozent, 624.051 Visits) und Pearl (0,49 Prozent, 268.143 Visits) gegenüber - Händler, für die soziale Netzwerke auch im Jahr 2016 noch keine nennenswerte Rolle spielte.
Ähnlich stark wie Google den Suchmaschinenmarkt dominiert, beherrscht Facebook den Markt der sozialen Netzwerke: Von den 310,77 Millionen Visits, die die 20 größten Händler 2016 durch ihre Social Media-Präsenz generieren konnten, entfielen satte 72,91 Prozent (224,21 Millionen) auf Facebook. YouTube lag mit einem Anteil von 13,72 Prozent (42,2 Millionen Visits) auf Rang 2, gefolgt von Reddit (1,6 Prozent, 4,93 Millionen Visits), Twitter (1,33 Prozent, 4,08 Millionen Visits) und Pinterest (1,13 Prozent, 3,46 Millionen Visits).
Newsletter gewinnen, Werbebanner verlieren an Wirksamkeit
Die Bedeutungen von Newslettern und Werbebannern haben sich 2016 in unterschiedliche Richtungen entwickelt: Trugen Newsletter 2015 erst 1,19 Prozent (118,65 Millionen Visits) zur Reichweite der zwanzig größten Online-Shops bei, waren es 2016 bereits 2,02 Prozent (225,81 Millionen Visits). Zeitgleich sank die Relevanz von Werbebannern deutlich, von einem 2015er-Anteil von 0,84 Prozent (83,75 Millionen Visits) auf nur noch 0,33 Prozent (36,89 Millionen Visits) im Jahr 2016.Der Erfolg von Newslettern und Werbebannern hängt dennoch vom Geschäftsmodell ab: Das Couponing-Portal Groupon hat 2016 mit seinen täglichen Newslettern beispielsweise 11,59 Millionen Visits und damit 15,32 Prozent seiner Reichweite generiert während sich der Einsatz von Mails für die Elektronikhändler Media Markt (0,5 Prozent, 1,11 Millionen Visits), Saturn (0,51 Prozent, 708.819 Visits) und Conrad (0,58 Prozent, 740.517 Visits) kaum ausgezahlt haben dürfte.
Ähnlich groß fielen die Unterschiede 2016 beim Display-Marketing aus: Auch von diesem Marketingkanal profitierte Groupon (4,93 Prozent, 3,54 Millionen Visits) noch vor Tchibo (2,3 Prozent, 2,45 Millionen Visits) und Otto.de (1,68 Prozent, 6,24 Millionen Visits). Bei Marktplätzen wie eBay.de (0,09 Prozent, 2,52 Millionen Visits) und Kleiderkreisel.de (0,07 Prozent, 37.143 Visits), dem Modeshop H&M (0,23 Prozent, 192.039 Visits) und Tickethändler Eventim (0,4 Prozent, 379.018 Visits) fiel der Anteil der durch Werbebanner erreichten Besucher statistisch jedoch kaum ins Gewicht.