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Design-Trends

Das werden die wichtigsten Trends im Grafikdesign 2022

14.12.2021 Bei Grafikdesign-Trends handelt es sich um mehr als um flüchtige Modeerscheinungen: Sie spiegeln die Restriktionen und Klischees eines Jahres wider, die zugunsten von etwas Neuem umgestoßen werden.

 (Bild: cmart29 / Pixabay)
Bild: cmart29 / Pixabay
Die Designexperten von 99designs von Vista zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser gehen davon aus, dass 2022 unvorhersehbar sein wird und diese Entwicklung sich auch an den Grafikdesign-Trends ablesen lässt.
Preview von Die wichtigsten Trends im Grafikdesign für 2022

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1. 90er-Nostalgie:

Während erst kürzlich die 80er ihr Comeback feierten, springen wir nun in die 90er Jahre.

Dieser Trend basiert auf dem sehnsüchtigen, idealisierten, nostalgischen Blick in die Vergangenheit. Daher erleben wir ein weiteres Mal Muster im Memphis-Design, simple Emojis und primitive Internet-Frames. Bunte Farbblöcke und greller Glibber erwecken geliebte Kindheitserinnerungen zum Leben.

2. Ausdrucksstarke, experimentelle Schriften:

Kommunikation wird immer globaler, sodass es schwieriger wird, allein anhand von Wörtern Bedeutungen zwischen Kulturen zu vermitteln. Viele Designer und Designerinnen betrachten das als Gelegenheit. Schriften werden zunehmend so gestaltet, dass sie die Grenzen einfacher Lesbarkeit verschieben und Formen erzeugen, die losgelöst vom Inhalt ausdrucksstark sind.

Gegensätzliche Schriftstile, überwältigende Formen und formlose Kleckse liegen im Rahmen des Möglichen.

3. Ukiyo-e Flat Design:

Designer und Designerinnen stehen bereits seit Jahren vor der Herausforderung, die flachen Vektorgrafiken, die durch digitale Designstandards vorgegeben werden, neu zu beleben. 2022 wird von den frühen Pionieren des Flat Designs inspiriert sein, insbesondere von den Ukiyo-e-Künstlern der japanischen Edo-Periode. Ukiyo-e sind gedruckte Kunstwerke, für die handgeschnitzte Holzblöcke genutzt werden.

Eines der bekanntesten Kunstwerke dieses Stils ist Die große Welle vor Kanagawa. Der Stil beruht auf kräftigen Umrissen, gedeckten Farben und begrenzten Perspektiven - alles Dinge, mit denen Vektor-Designer und Designerinnen vertraut sind.

4. Tagträumerische Kritzeleien:

Was man so vor sich hinkritzelt, kann viel über eine Person aussagen. Die Designer und Designerinnen des Jahres 2022 lassen ein Stück ihrer ganz persönlichen abstrakten Gedankenwelt in ihre Arbeiten einfließen. Dies kann die Lücke zwischen digitalen Tools und menschlichem Anstrich schließen.

Aufgrund der Einfachheit dieses Trends eignet er sich optimal für Produkte und zum Branding.

5. Anti-Design:

Die wachsende Zahl immer neuer Apps sorgte für strikte Design-Konventionen: Benutzerfreundlichkeit ist King. Das zieht eine Homogenität in der digitalen Landschaft nach sich. Viele Kreative haben sich bereits dagegen gewehrt, indem sie die Regeln weniger streng befolgt. Nun wollen sich Anti-Designer diesen Regeln gar nicht mehr unterwerfen.

Sie vermeiden traditionelle Designprinzipien und konventionelle Ästhetik. User werden mit Asymmetrie, sich beißenden Farben, nackten Benutzeroberflächen, überladenen Elementen und kräftiger Typografie herausgefordert.

6. Eskapismus:

Designer und Designerinnen entkamen der Eintönigkeit der Lockdowns, indem sie mit ihren Designs fantasievolle Ausflüge unternahmen. Seitdem dringen sie noch weiter in noch fantastischere Welten vor. Die daraus resultierenden Designs spiegeln Eskapismus in Reinstform wider.

Der Trend ist voller überraschender Farben, verlockender Umgebungen und skurriler Figuren-Designs. Er bietet sowohl Designern als auch Betrachtern einen Weg, ihre Vorstellungskraft zu erweitern.

7. Y2K:

Um die Jahrtausendwende herum waren die Menschen sich sicher, dass die Technik ihr Untergang sein würde. Als sich dies als falsch erwies, führte die Erleichterung zu einem neuen technologischen Optimismus. Allerdings haben die sozialen Medien und Fake News diesen in den letzten Jahren stark getrübt.

Nun versuchen Kreative die anfängliche Begeisterung mithilfe von Y2K-Designs wieder aufleben zu lassen. Diese besondere Zeit Ende der Neunziger, Anfang der 2000er zeichnet sich durch grobe Benutzeroberflächen, Low-Poly-CGI, kaugummifarbene Pink- und Blautöne und schillernde Farben aus, die an die Rückseite einer CD erinnern.

8. Parametrische Muster:

Muster zählen zu den Hauptsäulen des Grafikdesigns. Sie lockern Unifarben auf und können Hintergründe optisch aufwerten. In 2022 rücken Designer und Designerinnen aussagekräftige Muster mithilfe parametrischer Geometrie in den Vordergrund. Die Muster bestehen aus verschachtelten, geometrischen Mustern, in denen sich jede Linie abhängig von ihrer relativen Position verformt.

In aktuellen Designs werden parametrische Muster genutzt, um die Komplexität einer Sache zu verkörpern.

9. Frasurbane:

Der Begriff Frasurbane setzt sich aus der 90er Sitcom Frasier und dem Wort "urban" zusammen. Auch dieser Stil blickt auf die 90er zurück, allerdings aus der Perspektive junger Erwachsener.

Er berücksichtigt die Generation X, die zum damaligen Zeitpunkt in den Städten sesshaft wurde und endlich genug Geld verdiente, um sich ein wenig der Hochkultur hingeben zu können.

All dies wird im Großen und Ganzen von Frasiers Apartment in Seattle verkörpert - zu dem ein Konzertflügel, ein moderner Kamin und eine große, auffällige Säule mitten im Raum gehören, und all dies in einem beigen Dekor.

Obwohl der Trend hauptsächlich in der Welt der Inneneinrichtung von Bedeutung war, wird Frasurbane 2022 nun auch im Grafikdesign eine Rolle spielen. Hier zeigt er sich durch vornehme Serifen, gedeckte Farben und wohlüberlegt platzierte Designelemente.

10. Aufwendiger Maximalismus:

Beim Maximalismus geht es darum, Raum mit Objekten, Farben und Mustern zu füllen, die die speziellen Eigenheiten der Kreativen widerspiegeln. Dieser Trend ist nun schon seit einer Weile durch verwandte Bewegungen des Interior Designs wie "Grandmillennial" im Kommen. Der Designer konzentriert sich in erster Linie auf die einzelnen Teile.

Betrachtet man dann die gesamte Komposition, erlebt man ein buntes Sammelsurium, das seinen (manchmal widersprüchlichen) Geschmack repräsentiert. Hierbei handelt es sich um einen Stil, der keine Scham kennt und alle Aspekte der künstlerischen Palette eines Designers zur Schau stellt.

11. Extremes Seifenblasen-Design:

Seifenblasen haben zweifelsohne eine positive Wirkung. Kreise vermitteln aufgrund ihrer fehlenden Ecken und Kanten Freundlichkeit und Leichtfertigkeit. Im Gegensatz zu den typischen Seifenblasen-Schriften und -Formen liebt dieser Trend die Übertreibung in Form von lang gestreckten Formen und psychedelischen Farben.

Dadurch fühlen sich diese aufblasbaren Designs erwachsen an, auch wenn sie sich den Funken kindlicher Fröhlichkeit bewahrt haben.

12. Grunge-Revival:

Die Rückkehr des Grunge ist die Anerkennung einer außer Kontrolle geratenen Welt. Der Stil zeichnet sich durch düstere Texturen, schattige Bilder und Magazin-artige Collagen aus. Die Ästhetik strotzt vor entfesselter Energie, da Tintenspuren und Kleckse ein emotionales Gefühl von Bewegung erzeugen.

Das Zusammengeworfene erinnert auch an die schnell geschnittenen Videos, die auf TikTok so beliebt sind. Vor allem hat Grunge aufgrund analoger Elemente wie Klebeband, zerrissene Seiten und kritzelige Handschrift eine physische Präsenz und rebelliert gegen die sauberen Grafiken des digitalen Zeitalters.

"Insgesamt sind die Grafikdesign-Trends 2022 ein bunt zusammengewürfelter Haufen," fasst Kathrin Düring ‘Kathrin Düring’ in Expertenprofilen nachschlagen , Managing Director Europe bei 99designs von Vista, zusammen. Sie fügt hinzu: "Man kann sich schwer vorstellen, wie diese ungleichen Persönlichkeiten auf einer Party zusammen feiern, aber genau das wird nächstes Jahr passieren."
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