Zum Dossier Paid Content
Arbeitnehmer sehen sich auf Digitalisierung schlecht vorbereitet
18.04.2016 Die Arbeitnehmer in Deutschland sehen sich auf die digitale Welt im eigenen Unternehmen unzureichend vorbereitet: Zwei Drittel bewerten die aktuelle Skills- und Kompetenzstrategie
bestenfalls mit der Schulnote drei oder schlechter. Knapp 90 Prozent glauben, dass die neue digitale Arbeitswelt mit den bestehenden Strukturen des eigenen Unternehmens nicht zu meistern ist.
Mit den bestehenden Strukturen werden Unternehmen nicht die Weichen für die Anforderungen der digitalen Arbeitswelt stellen können - davon sind 88 Prozent der Arbeitnehmer überzeugt. Die Zeit drängt: Gut jeder Zweite gibt an, dass sich die eigene Arbeit aufgrund der Digitalisierung bereits verändert hat. Rund 80 Prozent sehen sich künftig von digitalen Veränderungen betroffen.
Knapp 60 Prozent fordern, das starre Hierarchiedenken abzulösen. Gut jeder Vierte stellt sogar die traditionelle Rolle der Führungskräfte grundsätzlich in Frage. Befragt nach den Erfolgsfaktoren der Zukunft, halten die Befragten drei Themen für zentral wichtig: Führung, Teamarbeit sowie Aus- und Weiterbildung sollten an die digitale Arbeitswelt angepasst werden. Besonders hoch im Kurs stehen dabei neue Schulungsstrategien, mit denen Mitarbeiter künftig ihre persönliche Entwicklung selbst aktiv gestalten können. Dazu zählen beispielsweise online gestützte Schulungstools, die in der aktuellen Problemsituation praxiserprobte Lösungsangebote liefern - sind 66 Prozent der Arbeitnehmer überzeugt. Zudem wünschen sich Mitarbeiter, jederzeit online nach individuellem Bedarf betreut zu werden (65 Prozent).
Gefragt sind flexible Arbeitsstrukturen
Die neue digitale Arbeitswelt fordert aus Arbeitnehmersicht grundlegend neue Weichenstellungen für die Zusammenarbeit der gesamten Belegschaft. Als wichtige Erfolgsfaktoren der Arbeit 4.0 sehen die Befragten flexiblere Arbeitsstrukturen.In diesem Kontext ist für die Mehrheit der Arbeitnehmer beispielsweise wichtig, künftig das enge Korsett von Abteilungsgrenzen aufzulösen (58 Prozent). Darüber hinaus halten die Beschäftigten ein Arbeitsumfeld 4.0 für erfolgversprechend, in dem Innovation gezielt gefördert (67 Prozent) und die Mitarbeiter für kreative Leistungen ausdrücklich belohnt werden (63 Prozent). Dabei sollte der Fokus auf die Entwicklung sozialer Interaktion von Mitarbeitern - also Soft Skills - gelegt werden, um Teamarbeit verschiedener Fachbereiche im Unternehmen zu fördern. Das halten 57 Prozent der Arbeitnehmer für einen wichtigen Erfolgsfaktor der Zukunft.
Einen strukturellen Umbau wünschen sich die Arbeitnehmer zudem für die betriebliche Weiterbildung. Jeder Zweite hält ein Ende der traditionellen HR-Verwaltung für notwendig, die pauschale Schulungskonzepte ohne Rücksicht auf den individuellen Bedarf des einzelnen Mitarbeiters anbietet. So sollten Aus- und Weiterbildungsangebote künftig in der aktuellen Problemsituation konkrete Lösungsangebote liefern, die sich in der Praxis bewährt haben (65 Prozent). Beim aktuellen Angebot, die digitale Transformation zu gestalten, sieht die Mehrheit der Befragten im eigenen Unternehmen noch viel Luft nach oben. Rund zwei Drittel bewerten insbesondere die Aus- und Weiterbildung - als Schlüssel einer erfolgreichen Digitalisierungsstrategie - nur mit der Schulnote befriedigend oder schlechter.
Befragt wurden 1.000 vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer in Deutschland.