Holzbrinck Digital verkauft ehemalige VZ-Netzwerke an Medieninvestor
12.09.2012 Die Poolworks Ltd , Betreiberin der drei sozialen Netzwerke StudiVZ , MeinVZ und SchuelerVZ , ist von Holtzbrinck Digital mit allen Anteilen an die Vert Capital Corp. Investmentgesellschaft verkauft worden. Dahinter verbirgt sich die Deutschland-Strategie eines alten Bekannten.
Mit dem Erwerb von Poolworks erweitert Vert Capital, eine private Investmentbank und ein Medieninvestor mit einer Vielzahl von digitalen Angeboten, ihr Portfolio im Bereich Social Media und Entertainment. Die Investmentgesellschaft wird die Plattformen weiter betreiben und plant den Funktionsumfang für die Nutzer zu erweitern.
Vert Capital steckt auch nach Informationen von W&V Online auch hinter dem sozialen Netzwerk Bebo.com . Der Medieninvestor plant offenbar durch den Kauf von VZ den Einstieg in den deutschen Markt. Geschäftsführer Holtzbrinck Digital, Markus Schunk wollte das allerdings dies nicht bestätigen.
Zu Bebo würde das Investment auf dem deutschen Markt gut passen. 2007 konnte die Plattform sogar Myspace überholen und war damit kurzzeitig Weltmarktführer. Ein Jahr später kaufte AOL das Unternehmen für 850 Millionen Dollar. Doch der Deal entpuppte sich als Fehlinvestition. Bebo.com wurde 2010 wieder abgestoßen.
Mit dem Verkauf des VZ-Reiches zieht der Eigentümer Holtzbrinck einen Schlussstrich unter die seit Längerem schwelende Diskussion über die Zukunft der Portale. StudiVZ, das ehemals größte soziale Netzwerk Deutschlands, steckt seit rund eineinhalb Jahren in der Krise. Über Verkaufsgerüchte ist in der Branche immer wieder spekuliert worden. Zuletzt hatte das Unternehmen einen großen Stellenabbau zu verkraften. Rund 40 der 70 Mitarbeiter mussten gehen oder wechselten in das ausgesourcte Technologie-Center Devbliss, das übergreifende Digitalprojekte innerhalb der Holtzbrinck-Gruppe umsetzt.
Neben der Option SchuelerVZ zu nutzen, soll das im Mai 2012 aus Poolworks ausgegründete Technologie-Center Devbliss als Beteiligung von Holtzbrinck Digital für übergreifende Digitalprojekte innerhalb der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ausgebaut werden.