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Insolvenzen: Auch ECommerce-Branche unter Druck
20.03.2025 Die hohe Inflation der Jahre zuvor zeigt auch im Onlinehandel ihre Folgen: Kleine Onlineshops verschwinden und große Plattformen dominieren das Angebot.





Trotz gesunkener Inflationsrate bleibt das Preisniveau im Jahr 2025 hoch, während Kaufkraft und Konsumlaune sinken. Trauriger Beweis sind immer mehr leerstehende Ladenflächen in deutschen Innenstädten. Im Jahr 2024 haben laut der jährlichen Insolvenz-Analyse von CRIF


Während offizielle Statistiken eine moderate Inflation von 2,2 Prozent für 2024 meldeten, zeigte eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft




Der Negativtrend setzt sich auch im digitalen Raum fort. Das Team vom Schnäppchenblog Unideal hat recherchiert, dass immer mehr Affiliate-Partner seit 2023 Insolvenz anmelden mussten. Waren es 2022 noch 2.175 Affiliate-Partner, schrumpfte die Zahl an Partnerschaften über große Affiliate-Netzwerke wie AWIN, Tradedoubler, Adcell, CJ oder Belboon bis Anfang 2025 auf 1.578 Partnerschaften.
Zahlreiche langjährige Partner haben Insolvenz angemeldet oder den Geschäftsbetrieb aufgrund mangelnder Umsätze direkt aufgegeben. Darunter befinden sich kleinere Händler wie Titus, Weinober oder Brettspiel-Pioniere, aber auch einstige Branchengrößen wie Esprit, Depot, Weltbild, Weck Gläser oder Tupperware. Diese konnten sich am Markt nicht mehr halten und gingen Konkurs.
In Kombination mit der generellen Zurückhaltung der Konsumenten setzt sich auch ein Trend fort, den die beiden Unternehmen schon seit einigen Jahren beobachten: Große Online Marktplätze wie Amazon oder Temu verdrängen zunehmend die kleine Online Shops (insbesondere der Segmente Mode, Medien und Technik). Sie können durch ihre enorme Marktmacht Preise anbieten, mit denen kein kleiner Shop mithalten kann und die durch die Inflation angeschlagenen Konsumenten nehmen das Angebot nur allzu gerne an. Nutzer haben hier theoretisch Zugang zu allem ? praktisch jedoch wird das Angebot eintöniger und die Arbeitsplätze im Back-Office der lokalen Online Shops verschwinden.
Die wirtschaftlichen Folgen zeigen sich auch in steigenden Entlassungswellen. So verliert z.B. Otto in Leipzig 160 Mitarbeiter, Sportartikel-Gigant Puma in Herzogenaurach 150 Mitarbeiter und der Heimtierbedarf-Händler Zooplus entlässt rund 6 Prozent seiner Beschäftigten.
Die Teams von mutual.de und Unideal.de dokumentieren, was viele bereits spüren: Die Inflation mag offiziell wieder auf Normalniveau sein, doch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen bleiben. Vielfalt im Handel - ob offline oder online - nimmt ab, während die Kosten für Verbraucher weiterhin hoch sind.