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Studie: Europas Hightech-Industrie wird irrelevant
24.09.2012 Weniger als zehn Prozent der globalen ICT-Umsätze der 100 weltweit führenden Unternehmen kommen aus Europa, so eine Studie von A.T.Kearney .
Lediglich 15 der Top 100 ICT-Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Europa. Viele wichtige europäische Industrien sind daher auf nicht-europäische Hightech-Anbieter angewiesen - sowohl in Bezug auf die Produktion, als auch auf die Entwicklung und Innovation. Während auf dem US-Markt die Innovationskraft im ICT-Sektor weiterhin stark ist und Asien als Hardware-Produktionsstandort vorne liegt, sind fast alle europäischen Hightech-Segmente auf dem Rückzug.
Zu den neun untersuchten Segmenten gehören: IT-Dienstleistungen, IT-Hardware, Computer und Notebooks, Software,
Telekommunikationsequipment, mobile Telefongeräte, Unterhaltungselektronik, Halbleitertechnologie und elektronische Bauelemente. Die Umsätze dieser Segmente beliefen sich 2011 global auf 2,8 Billionen US-Dollar. Davon entfallen 815 Milliarden US-Dollar auf das größte Segment, die IT-Dienstleistungen, gefolgt von der Unterhaltungselektronik (378 Milliarden US-Dollar), der Halbleitertechnologie (317 Milliarden US-Dollar) und Software (297 Milliarden US-Dollar). Aufgrund der sinkenden Relevanz des europäischen ICT-Marktes im Vergleich zum asiatischen und nordamerikanischen Markt, sind dessen Anteile an den globalen Umsätzen entsprechend gesunken.
Gerade als Absatzmarkt in den wichtigen Segmenten IT-Dienstleistungen, Software, Telekommunikationsequipment, Unterhaltungselektronik und Telefongeräte verliert Europa an Gewicht. Allerdings generieren die führenden europäischen Hightech-Unternehmen 45 Prozent ihrer Umsätze noch innerhalb von Europa. Diese Zahl ist jedoch rückläufig: Asien hat insbesondere die produktionsorientierten Jobs für elektronische Geräte übernommen. Dieses lag zum einen daran, dass sich das Ökosystem an Zulieferern und Abnehmern nach Asien verlagert hat, aber auch an einem durchschnittlichen Stundenlohn eines Produktionsmitarbeiters in China. 2011 lag er dort bei 2,11 US-Dollar, in Ost-Europa bei 8,04 US-Dollar und in West-Europa bei 40,25 US-Dollar.
Während in Europa nur 17 Prozent der Studenten für Ingenieurs-, Mathematik- oder IT-Kurse eingeschrieben sind, sind es in China 31 Prozent und in Korea und Taiwan 35 Prozent. In den USA sind es sogar nur acht Prozent - diese Zahl wird aber durch die hohe Einwanderung von qualifizierten Fachkräften kompensiert.