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Design

Infografik: Das sind die wichtigsten Trends im Grafikdesign 2020

18.12.2019 2020 kennzeichnet den Beginn eines neuen Jahrzehnts. Aufbruchsstimmung macht sich breit. Designer brennen darauf, die anstehende Ära neu zu definieren. Motiviert durch den "Neubeginn" verbreitet sich das Gefühl, dass alles möglich ist, was sich auch im Grafikdesign bemerkbar machen wird. Was da konkret auf uns zukommt und welche Trends die nächsten zehn Jahre maßgeblich bestimmen werden, hat die internationale Designer-Community der Kreativ-Plattform 99designs zusammengetragen.

 (Bild: geralt/ Pixabay)
Bild: geralt/ Pixabay
Die 2020er starten elektrisierend. Die Vergangenheit und die Zukunft, das Geometrische und das Organische, das Reale und das Künstliche - im nächsten Jahr werden unterschiedliche visuelle Elemente in einzigartiger Weise kombiniert:

Preview von Grafikdesigntrends 2020

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  1. Cyberpunk-Farben: Besonders leuchtende und übersättigte Farbtöne werden mit Cyberpunk assoziiert, einem Science-Fiction-Genre, das in der Regel dunkle, futuristische und mit Neonfarben durchzogene Städte darstellt, wie im Film Blade Runner. In der Praxis erzeugen Cyberpunk-Farbpaletten surreale Erlebnisse für die Betrachter, die sie so nicht im wahren Leben erfahren können. Ihr unnatürliches Leuchten lässt die Designs freundlich und einladend wirken und dabei schamlos um Aufmerksamkeit buhlen.
    Im Cyberpunk erzeugen Neonfarben angenehme Farbspritzer als Kontrast zu einem dunklen Stadtbild. Auf die gleiche Weise können Designs, die sich diese Farbschemata zunutze machen, unsere eigene, manchmal trübselige Welt aufheitern.
  2. Street Art: Graffiti und Street Art sind retro. Sie erinnern an die Punk-Szene der 70er, die neonfarbenen 80er und den Grunge der 90er. 2020 legen diese Jahrzehnte mehr als ein einfaches Comeback hin, indem der damalige Style angepasst an unsere Zeit wieder auflebt - Vergangenheit und Gegenwart gehen eine faszinierende Liaison ein.
    Da Graffiti, angesichts der Assoziation mit Vandalismus, von Natur aus etwas Provozierendes hat, handelt es sich dabei auch um eine Bewegung von Jubel und Freiheit, des Aufbrechens von Verbindungen und des Aufbegehrens gegen Konventionen. Die Ästhetik der Street Art gibt uns das Gefühl, als läge die Zukunft allein in unseren Händen.
  3. Ultrafeine Geometrie: Als fundamentales Element des Grafikdesigns bringen Linien Form und Wesen eines Objekts zum Ausdruck. Während geometrische Linien menschengemachte und technologische Objekte darstellen, stehen geschwungene Linien für natürlichere, organischere Formen. 2020 erleben wir, wie Designer diese Linienstile miteinander verschmelzen, um unmögliche Formen zu realisieren. Diese Designs basieren auf standfester Geometrie, fühlen sich aber dennoch vergänglich und flüchtig an. Sie sehen metallisch aus, wabern jedoch wie Rauch. Ultrafeine Geometrie ist modern, abstrakt und ohne Hilfe eines Computers nur schwer umzusetzen, was vermutlich auch der Grund dafür ist, weshalb es gerade beim Branding von Tech-Unternehmen eine große Rolle spielt. Der Stil scheint die Zukunft der Technik einzufangen.
  4. Papiercollagen: Viele Collagen versuchen die Augen zu täuschen und ein zusammenhängendes Bild darzustellen. Die Collagen von 2020 haben jedoch nichts zu verbergen: Designer kombinieren Bilder, die eindeutig nicht zum selben Universum gehören, wie beispielsweise Illustrationen und Fotografien. Mit dem Verzicht auf makellose Bildbearbeitung hinterlassen sie eckige Kanten und weiße Umrisse, die aussehen, als wären sie durch Ausschneiden und Kleben entstanden. Der Effekt soll die Grenze zwischen Kontrast und Harmonie aufheben und diese beiden grundverschiedenen Elemente in einer Art asynchroner Schönheit zusammenbringen.
  5. Charismatisches Handlettering: Typografie war schon immer ein wichtiges Element im Grafikdesign. Im digitalen Zeitalter, wo alles sofort Sinn für neue Nutzer ergeben muss, wurde Typografie aus Notwendigkeit sehr funktional. In den vergangenen Jahren sind die Schriften allerdings wieder größer, dicker und experimenteller geworden - in einer Art und Weise, die wir seit den längst vergangenen Tagen der Printanzeigen nicht mehr gesehen haben. Im Jahr 2020 wird sich der Trend der überlebensgroßen Schriftarten fortsetzen, allerdings in eine menschlichere Richtung: Individuelles, charismatisches Handlettering ist bereits extrem beliebt und die Markentypografie wird folgen, indem sie farbenfroher, unpräziser und exzentrischer wird. Lettering kann eine zugrundeliegende Thematik verkörpern oder ausgefallen sein, um ein Gefühl für die Menschen hinter der Marke zu vermitteln.
  6. Dystopische Ästhetik: Dank der Beliebtheit von Serien wie "Black Mirror" und "The Handmaid's Tale" findet Dystopie in jedem erdenklichen Medium eine Stimme. Dystopie ist das Gegenteil von Utopie. Allgemein bezieht sie sich auf fiktive, futuristische Welten, die irgendwo in der Geschichte einen falschen Weg eingeschlagen haben. Aus Sicht des Designs findet Dystopie Ausdruck durch kalte Farbschemata, mechanische Typografie, Glitch Art und Bilder, die Technik mit natürlicher Materie verschmelzen oder Menschen komplett aus der Szene ausschließen. Obwohl das Genre größtenteils eine gescheiterte Zukunft darstellt, sind die Dinge nicht immer so hoffnungslos, wie sie scheinen. Dystopie nimmt häufig die Form eines abschreckenden Beispiels an und erinnert uns daran, aufmerksam und wachsam zu sein. Bisher zeigt sich dieser Trend hauptsächlich in illustrativen Medien wie Albumcovern und T-Shirts. Auch wenn diese Stile verstörend sein können, sind sie wirkungsvolle Instrumente, um die Betrachter dazu zu bringen, innezuhalten und einen genaueren Blick auf die Welt um sie herum zu werfen.
  7. Hyper-Pastiche: Dieser Trend macht das Jahr 2020 einzigartig. Designer werden nicht mehr nur eine Ära wiederbeleben, sondern so ziemlich alle: sei es das viktorianische Zeitalter oder das Mittelalter, Art déco oder Jugendstil; vergangene Kunststile verschmelzen mit modernen Designs zu einer riesigen, chronologischen Collage. Auf der einen Seite zollen Grafikdesigner damit ihren Vorfahren Tribut. Sie suchen nach Wegen, um die digitale Ästhetik neu zu definieren, und an wen könnte man sich dabei besser wenden als an die alten Meister? Auf der anderen Seite machen sich Designer den Kontrast zwischen digitalen Bildern und vergangener Ästhetik zunutze, um eine altertümliche Erhabenheit zu visualisieren, die so oft in vektorisierter Einfachheit verloren geht. Die Herausforderung des Pastiche besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich die ungleichen Ästhetiken anfühlen, als würde jede gleichermaßen zu einem zusammenhängenden Werk beitragen. Gut gemacht, besteht der Effekt darin, die Grenze zwischen analog und digital zu beseitigen.
  8. Endlos-Animationen: Obwohl sie eine teure Investition sein können, zählen Animationen zu den beeindruckendsten Möglichkeiten, eine Marke zum Leben zu erwecken. Das geschieht in der Regel in Form von Microinteractions und erläuternden Motion Graphics. 2020 verstärken endlose Animationssequenzen die Immersion mit nahtlosen Übergängen, die jede Szene in Echtzeit aus den Elementen des aktuellen Einzelbilds bilden. Das ist nützlich für Marken, die ihre Zuschauer mit auf eine Reise nehmen und ihnen das Gefühl geben wollen, mit ihnen durch eine sich permanent ändernde Welt zu fliegen.
  9. Schrägen und Meißel: Durch das Kreieren von 3D-Formen auf Basis harter Kanten greift der Trend der Schrägen und Meißel zurück auf den klassischen Kampf zwischen Skeuomorphismus und Flat Design. Auf der skeuomorphischen Seite ahmen diese Designs Objekte aus der realen Welt auf subtile Weise nach (wie erhöhte Buttons, gravierte Münzen oder abgeschrägte Steine), bestehen aber aus matten Farben. Das Ergebnis ist ein flaches Bild, das auf verlockende Weise so echt aussieht, als könnte man es berühren.
    3D-Steinschnitttechniken sind besonders bei Designs für digitale Szenarien, wie App Icons und Buttons, hilfreich. Sie erzeugen ein haptisches Erlebnis für Nutzer und entschärfen die endlose Flachheit, die die visuelle Ästhetik der Bildschirme dominiert.
  10. Visualisierung von Livedaten: 2020 werden komplexe Livedaten - wie Dashboard-Statistiken - noch schneller verfügbar sein. Für Designer bedeutet das, Informationen auf eine Weise darstellen zu müssen, die sich Änderungen anpasst und dynamisch animiert ist. Das Konzept ähnelt den Visualisierungen in Musik-Apps wie Windows Media Player, die Schallwellen mithilfe abstrakter Grafiken darstellen.Aus stilistischer Sicht streben Designer nach einem ausgesprochen digitalen Look mit dunklen Benutzeroberflächen, schweren Blautönen, abstrakten Polygonen und Typografie, die an VHS-Technik erinnert. Dabei handelt es sich um rein computeranimierte Daten. Dieser Stil ist zudem eine Kombination der oben aufgeführten Grafikdesign-Trends - neonfarbene Farbschemata, organische Geometrie und dynamische Animationen. Der Effekt soll dem Betrachter den Eindruck vermitteln, in einen Großrechner befördert worden zu sein, in dem er in Echtzeit beobachten kann, was hinter dem Computerzauber steckt.
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