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Wie gezielte Angebotskommunikation Markenaffinität fördert
22.07.2024 Die Ausgabebereitschaft der Deutschen scheint sich längerfristig zu stabilisieren: So geben aktuell 62 Prozent der Menschen an, in den nächsten Wochen gleich viel oder sogar mehr Geld für Waren und Dienstleistungen auszugeben als in den vergangenen zwei Monaten.
Dabei ist auch die Struktur der Ausgaben gleichgeblieben, es wurde also nicht etwa zugunsten von Lebensmitteln auf andere, weniger relevante Produkte verzichtet. Dies sind aktuelle Ergebnisse der Studienreihe pilot Radar , die die Agenturgruppe pilot in regelmäßigen Abständen vom Marktforschungsinstitut Norstat erheben lässt.
Unter diesen Vorzeichen gewinnen auch Marken als Kriterium für eine Kaufentscheidung wieder etwas stärker an Bedeutung: Seit August 2022 hat der Anteil der Befragten, welche beim Einkauf sowohl auf den Preis als auch auf die Marke achten, stetig zugenommen.
Einkäufe werden gezielt geplant
Trotz der gestiegenen Ausgabenbereitschaft behalten die Deutschen ihre Ausgaben aber im Blick und planen ihre Einkäufe sehr gezielt. Zwei Drittel (67 Prozent) schreiben eine Einkaufsliste und halten sich auch streng daran. Sogar 73 Prozent schauen im Vorfeld Prospekte an, um dort nach Angeboten zu suchen. Damit haben Prospekte - sowohl digitale als auch analoge - derzeit eine signifikant höhere Relevanz für die gezielte Suche nach Angeboten als noch 2021 (63 Prozent) und 2022 (66 Prozent). Und auch am Point-of-Sale beim Einkauf selbst achten rund drei Viertel aller Befragten (77 Prozent) sehr genau auf Aktionspreise und Rabattaktionen. Von entsprechendem Content, wie etwa neuen Rezeptideen, lassen sich dafür noch 41 Prozent aller Befragten inspirieren.Beleuchtet man die Einkaufsplanung nach Altersgruppen, so wird deutlich, dass Prospekte stärker von über 30-Jährigen genutzt werden. Dafür hat Content, also Rezeptideen, bei den unter 40-Jährigen eine höhere Relevanz im Kontext des Einkaufens als bei älteren Befragten.
Auch in welcher Form Prospekte genutzt werden, hängt mit dem Alter zusammen. Hauptsächlich über digitale Prospekte informieren sich in erster Linie die unter 40-Jährigen - rund ein Drittel sucht Angebote online oder mobil, bei den 40- bis 49-Jährigen sind es noch 17 Prozent, bei den 50- bis 59-Jährigen dann nur noch elf Prozent. Ausschließlich Print-Prospekte werden erwartungsgemäß vermehrt von älteren Zielgruppen genutzt, bei den über 60-Jährigen sind es immerhin 45 Prozent. Dafür ist die Sowohl-als-auch-Nutzung digitaler und analoger Prospekte interessanterweise über alle Altersgruppen hinweg recht gleichmäßig verteilt und liegt bei durchschnittlich 44 Prozent, sodass digitale Prospekte letztendlich doch für alle Zielgruppen relevant sind.
Prospekt-NutzerInnen haben höheres Vertrauen in Marken
Bei genauerer Betrachtung von Prospekt-NutzerInnen und Nicht-Prospekt-NutzerInnen zeigt sich deutlich, dass diejenigen, die sich im Rahmen ihrer Einkäufe in Prospekten informieren, eine signifikant höhere Markenaffinität aufweisen als die Nicht-Nutzer*innen. So sagen 66 Prozent der Prospekt-LeserInnen, dass ihnen Marken Orientierung bieten, vs. 59 Prozent bei den Nicht-NutzerInnen. 63 Prozent der Prospekt-LeserInnen empfinden, dass man sich auf Marken auch in unsicheren Zeiten verlassen kann, bei den Nicht-Prospekt-NutzerInnen liegt dieser Wert bei 51 Prozent. Und für 56 Prozent der befragten Prospekt-LeserInnen bieten Marken sogar ein Stück Normalität in unruhigen Zeiten (Nicht-NutzerInnen: 44 Prozent).Angebotskommunikation via Social Media und Händler-Apps
Viele Handelsunternehmen setzen bei ihrer Angebotskommunikation mittlerweile auch auf die sozialen Medien. Dabei wird die entsprechende Werbung auf Facebook, Instagram & Co. von den unter 40-Jährigen insgesamt häufiger wahrgenommen als von den über 40-Jährigen. Wobei die jüngeren Zielgruppen vor allem bei Instagram und TikTok auf Angebotswerbung von Marken oder Einzelhändlern, also auf Sonderangebote oder Rabattaktionen achten. Auch Messenger wie WhatsApp werden von Händlern zum Teil für die Angebotskommunikation genutzt - hier ist die Wahrnehmung recht gleichmäßig über alle Altersgruppen verteilt mit einer leicht nachlassenden Tendenz bei den über 50-Jährigen."Aus diesem Grund haben sich viele E-Commerce-Unternehmen Plattformen wie ManyChat oder SendPulse zugewandt, die Messenger-Chatbots anbieten. SendPulse bietet beispielsweise einen WhatsApp-Chatbot sowie Chatbots für andere beliebte Messenger wie Facebook, Instagram und Telegram."
Auch Smartphone-Apps sind ein verbreitetes Tool der Händler, um über aktuelle Angebote zu informieren oder über Treueprogramme mit ihren Kund*innen im Austausch zu bleiben. Bei den KonsumentInnen sind die Apps ebenfalls sehr beliebt: Insgesamt 70 Prozent aller Befragten geben an, dass sie mindestens eine App eines Einzelhändlers auf ihrem Smartphone installiert haben und zur Information über aktuelle Angebote, Coupons oder Treuepunkte nutzen.
Am höchsten fällt die App-Nutzung bei den 30- bis 39-Jährigen mit 80 Prozent aus, aber selbst bei den KonsumentInnen über 60 Jahre nutzen 59 Prozent mindestens eine Händler-App. Am meisten verbreitet sind hier Apps von Drogerien, die von 51 Prozent der Nutzer*innen regelmäßig oder zumindest manchmal genutzt werden, gefolgt von App-Angeboten des Lebensmitteleinzelhandels (48 Prozent), Discountern (45 Prozent) und mit deutlichem Abstand Baumärkten (13 Prozent).