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Studie: Bußgeld wegen Urheberrechtsverletzungen stößt auf hohe Akzeptanz
23.08.2012 Dreiviertel der Deutschen bewertet die Verhängung eines Bußgelds gegen Personen als adäquat, die urheberrechtlich geschützte Medieninhalte ohne Erlaubnis im Internet anbieten. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (53 Prozent) befürwortet beispielsweise ein Bußgeld gegen diejenigen, die Medieninhalte illegal herunterladen. Eine präventive Wirkung attestieren die Verbraucher einem Warnhinweismodell: 57 Prozent der Deutschen glauben, dass Up- oder Downloader ihre urheberrechtsverletzenden Aktivitäten nach Erhalt eines Warnhinweises vom Provider einstellen würden. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie zur Digitalen Content-Nutzung 2012 (DCN-Studie), vorgestellt vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels , dem Bundesverband Musikindustrie e. V. (BVMI) und der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) .
Legale und illegale Streaming-Angebote auf dem Vormarsch
Nach der aktuellen DCN-Studie haben im Jahr 2011 insgesamt 22,1 Millionen Personen Musik, Spiel- und Kinofilme, TV-Serien, E-Books und Hörbücher online genutzt oder aus dem Internet heruntergeladen. Dies ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. 14,8 Millionen Menschen konsumierten diese Medieninhalte im Streamingverfahren. Dabei gaben 31 Prozent der Befragten an, Hörbücher häufiger als im Vorjahr gestreamt zu haben, unter den Online-Musiknutzern waren es 40 Prozent, 41 Prozent bei den Filmkonsumenten und ganze 47 Prozent bei TV-Serien-Freunden. Als Quellen bevorzugten 7,9 Millionen Personen Videostreaming-Plattformen, wie etwa YouTube, und 6,1 Millionen Onliner suchten am häufigsten Online-Radios und/oder -Mediatheken zu diesem Zweck auf. Illegale Streaming-Portale waren für 41 Prozent der Online-Filmkonsumenten die wichtigste Bezugsquelle. Mit 2,5 Millionen Nutzern liegt diese Kategorie auf Platz 3 der beliebtesten Quellen für gestreamte Medieninhalte insgesamt.Streamripping unter den Downloadern inzwischen fest etablierte Nutzungsform
Für den dauerhaften Besitz luden letztes Jahr 16,3 Millionen Personen Medieninhalte aus dem Netz herunter. 7,2 Millionen Menschen und damit 44 Prozent der Downloader bezogen diese ausschließlich aus legalen Quellen. 3,1 Millionen Deutsche haben urheberrechtlich geschützte Musik, Bücher, Filme oder TV-Serien illegal aus dem Internet heruntergeladen. Dies entspricht etwa jedem fünften Downloader von Medieninhalten. Neben den illegalen Downloads hat sich das Streamripping als zusätzliche Nutzungsform in der rechtlichen Grauzone fest etabliert: Nahezu die Hälfte aller Downloader hat diese Dienste im Jahr 2011verwendet. Insgesamt haben im letzten Jahr 3,7 Millionen Deutsche (23 Prozent der Mediendownloader) keine legalen Angebote, sondern ausschließlich illegale Quellen oder Streamripping genutzt, um die gewünschten Inhalte dauerhaft zu speichern.