Smartphone, Streaming und Co. sind trotz trüber Konjunkturaussichten gefragt
17.10.2022 Während sich das Konsumklima vielerorts eintrübt, gibt es im Digitalbereich noch keine Anzeichen von Konsumverzicht.
Smartphone bleibt 'top of the list' - Siegeszug der Smartwatch setzt sich fort
Im Bereich Hardware verteidigt das Smartphone einmal mehr seinen Spitzenplatz unter den am weitesten verbreiteten Devices: 92 Prozent der Befragten besitzen eines, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. Erst mit einigem Abstand folgen Laptop (76 Prozent) und Tablet (58 Prozent) auf den Rängen zwei und drei. Als Wachstums-Champion erweist sich einmal mehr die Smartwatch, deren Verbreitung im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf nunmehr 25 Prozent zulegt - und damit am E-Reader, der bisherigen Nummer vier, vorbeizieht. Bei der Nutzungsintensität belegt die intelligente Armbanduhr sogar Rang zwei hinter dem Smartphone - knapp drei Viertel ihrer Besitzer tragen sie regelmäßig. In der Gunst weiter zulegen können auch Fitness-Tracker (19 Prozent) und Virtual-Reality-Brille (6 Prozent).Praxistauglichkeit schlägt Nachhaltigkeit
Grundvoraussetzung für ungetrübten Spaß vor dem Display ist ein starkes Durchhaltevermögen. Darum ist die Akkulaufzeit für vier von zehn Befragten das wichtigste Kriterium, wenn es um den Erwerb eines neuen Smartphones geht - noch deutlich vor den Eigenschaften Bedienbarkeit (27 Prozent) und Kameraqualität (26 Prozent). Nachhaltigkeit ist beim Smartphone-Kauf hingegen kein großes Thema: Lediglich 12 Prozent interessiert die erwartete Lebensdauer eines Geräts, für nur fünf Prozent ist die CO2-Bilanz und für drei Prozent die Reparaturfreundlichkeit kaufentscheidend. Gerade einmal zwei Prozent achten auf die Verwendung recycelter Materialien.Video-Streaming: Kommt das Abo mit Werbepause?
Auch wenn das Gros der Verbraucherinnen und Verbraucher das Budget für Medien-Abonnements im Vergleich zum Vorjahr nicht reduzieren will, deutet sich für den hart umkämpften Streaming-Markt ein Ende des ungebremsten Wachstums an. Anders als in Großbritannien hat der Zuwachs der Abos hierzulande zwar noch nicht seinen Scheitelpunkt überschritten, doch das Wachstum hat sich verlangsamt: Im Vergleich zum Vorjahr steigt der Nutzeranteil kostenpflichtiger Dienste auf 65 Prozent an. Eine Zunahme um vier Prozentpunkte, die sich allerdings nicht mit den hohen Wachstumsraten der vergangenen Jahre messen kann.Aus Anbietersicht rücken darum werbebasierte Angebote zunehmend in den Fokus, um mit günstigeren oder sogar kostenfreien Einstiegsmöglichkeiten neue Anreize zu schaffen. Mit "AVoD" (Ad-Supported Video on Demand) und "FAST" (Free-Ad-Supported-Streaming-TV) stehen bereits zwei erprobte Geschäftsmodelle bereit, die zum Beispiel in den USA oder in Asien vermehrt zum Einsatz kommen. In Deutschland können sich 31 Prozent der Befragten den Einstieg ins Streamen mit Werbeunterbrechung vorstellen, wobei die Bereitschaft in den jüngeren Alterssegmenten besonders hoch ist: Bei den 18- bis 24-Jährigen sind ganze 44 Prozent offen für werbebasierte Video-Dienste.
Kostenpflichtige Abonnements sind auch in Sachen Gaming keine Randnotiz mehr: Insgesamt 34 Prozent der Befragten, die regelmäßig spielen, greifen inzwischen auf verschiedenste Abo-Dienste zurück. Und der Anteil der Game-Enthusiasten unter den Survey-Teilnehmenden ist beachtlich: Altersübergreifend vertreiben sich 66 Prozent mehr oder weniger regelmäßig ihre Zeit mit elektronischen Spielen. Selbst bei den über 65-Jährigen tut dies fast jeder Zweite hin und wieder.
Auch fürs Gaming greift eine Mehrheit von 51 Prozent zum Smartphone, deutlich vor dem PC (39 Prozent) und der Konsole (31 Prozent). Dazu passend stehen in der Beliebtheitsskala der unterschiedlichen Spieletypen vor allem die Smartphone-zentrierten, kurzweiligen und leicht zugänglichen 'Casual Games' ganz oben, gefolgt von Karten- und Strategiespielen.