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Drei Stunden Mittagspause: Cisco-Studie zeigt Zukunft der Arbeit
02.01.2015 Zwei Drittel der Personaler in Deutschland gehen davon aus, dass es im Jahr 2020 keine festen Arbeitszeiten mehr gibt. Dies ergab die aktuelle Cisco-Studie 2014 Cisco Connected World Technology Report . Mehr als die Hälfte der Befragten sagt, dass Mitarbeiter dann gelegentlich von zu Hause aus arbeiten können.
"Anwesenheitspflicht von 9 bis 17 Uhr ist ein Arbeitsmodell aus dem letzten Jahrhundert", resümiert Oliver Tuszik , Vice President und Vorsitzender der Geschäftsführung von Cisco Deutschland. Doch die kulturelle Entwicklung hinke bisher der technologischen hinterher: In Deutschland könne man schon sehr viel weiter sein bei den Themen Diversität, Inklusion und bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, "wenn Arbeitgeber ermöglichen würden, bestimmte Büro-Aufgaben unabhängig von festen Zeiten und Räumlichkeiten zu erledigen."
Doch nur jedes zehnte Unternehmen in Deutschland erlaubt allen Mitarbeitern auch mit Geräten wie eigenen Smartphones den Zugang zu ihrem Netzwerk (weltweit vier von zehn), jedes dritte verbietet dagegen grundsätzlich den geräteunabhängigen Zugriff (weltweit jedes achte). Für die Hälfte der Arbeitnehmer bleibt das Notebook auch bevorzugtes Gerät, vorwiegend mit Smartphones arbeiten möchten nur 17 Prozent der Generation Y (18- bis 30-Jährige) und 8 Prozent der Generation X (31- bis 50-Jährige).
Vorbildlich bei flexiblen Arbeitszeiten
Im weltweiten Vergleich zeigen sich die Deutschen vor allem bei den Arbeitszeiten fortschrittlich. So glauben 68 Prozent der Personaler, dass Arbeitnehmer der Generation Y Arbeit und Freizeit flexibel mischen wollen, weltweit sind es nur 52 Prozent. Gleichzeitig sagt aber mehr als die Hälfte der Personaler in Deutschland, dass Arbeitnehmer trotzdem von Montag bis Freitag im Büro sein müssen.Der höhere Wunsch nach Flexibilität trifft bei den Generation-Y-Arbeitnehmern tatsächlich zu. Ein Viertel glaubt, dass sie in sechs Jahren gar nicht mehr im Büro sein müssten, weltweit sind dies nur 16 Prozent.
'Supertasking' nicht gefragt
Die deutschen Arbeitnehmer möchten sich eher auf eine Aufgabe konzentrieren. So sehen sich nur 20 Prozent der Generation Y und 16 Prozent der Generation X als so genannte Supertasker, die ohne Verlust an Leistung oder Qualität mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen können. Weltweit ist dies jeweils fast die Hälfte. Dagegen glauben hierzulande die meisten Arbeitnehmer, dass sie wahrscheinlich mehr Fehler machen, wenn sie mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen.Die Personalabteilung sieht Supertasking kritischer. Fast jeder dritte Personaler befürchtet eine höhere Fehlerwahrscheinlichkeit, fast die Hälfte mehr Burnout-Fälle. Entsprechend glauben drei Viertel, dass auch 2020 Unternehmen die Konzentration auf einzelne Aufgaben mehr schätzen als Multitasking. Auch das klassische Bewerbungsgespräch wird sich verändern: Bereits jetzt sind fast 60 Prozent der Personaler bereit, Kandidaten nur auf Basis von Videokonferenzen einzustellen. Das können sich auch fast genauso viele Führungskräfte vorstellen: 50 Prozent sind bereit, auf ein persönliches Kennenlernen zu verzichten.