Zum Dossier 'Temu-Strategie'
Smart Homes an der Schwelle zum Massenmarkt
12.05.2023 Smart Homes unterlagen einer langen Early-Adopter-Phase. 2023 soll nun ihr Durchbruch zum Massenmarkt in Deutschland stattfinden.
Am häufigsten werden aktuell smarte Lautsprecher und Beleuchtung genutzt. Die größten Wachstumspotenziale liegen bei smarten Heizungen und Thermostaten - mutmaßlich befeuert durch die hohen Energiepreise -, dicht gefolgt von smarter Beleuchtung, Lautsprechern, Staubsaugern und Steckdosen. Aber auch seltenere Anwendungen wie vernetzte Wetterstationen oder Videoüberwachung weisen voraussichtliche Wachstumsraten von über 15 Prozent auf.
Wer nutzt die smarte Elektronik?
Die Smart-Home-Neulinge unterscheiden sich deutlich von den Early Adoptern: Während zu den NutzerInnen bisher tendenziell jüngere Männer mit eigenen Häusern, hohem Einkommen und größeren Haushalten zählten, kommt das Thema nun in der Gesamtbevölkerung an. Zuwächse verzeichnet der Monitor vor allem beim Kaufinteresse folgender Zielgruppen: Frauen (52 Prozent aller Kaufinteressierten), Ältere (33 Prozent), MieterInnen (64 Prozent) und Normalverdienende (86 Prozent). Auch einige Single- und Paarhaushalte (77 Prozent) sind an Käufen interessiert. 70 Prozent der Smart-Home-Neulinge wünschen sich zudem, dass die Produkte nach Einrichtung ihren Dienst tun und nicht weiter in Erscheinung treten. Diesem Wunsch stimmen nur 57 Prozent der First Mover zu.Auch die Kaufgründe verändern sich deutlich: Neben Komfort stand bei den Early Adoptern insbesondere der Spaß an der Technik im Vordergrund. Die neue Käuferschaft interessiert sich vor allem für einen nachhaltigen und ressourcenschonenden Lebensstil.
Was Hersteller besser machen müssen
Der Smart Home Monitor zeigt, dass aktuell nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten mit dem Nutzwert ihrer Smart-Home-Produkte völlig zufrieden sind. Besonderen Nachholbedarf haben große und kleine Hausgeräte: Hier sind es nur 46 Prozent bzw. 39 Prozent der NutzerInnen. Auch mit smarten Wetterstationen (42 Prozent) und Lautsprechern (45 Prozent) sind weniger als die Hälfte der Befragten zufrieden. 25 Prozent aller Befragten sehen generell keinen Mehrwert im Gegensatz zu nicht-smarten Produkten und halten sich deshalb mit Käufen zurück. Um erfolgreich zu bleiben, müssen Anbieter den Produktnutzen künftig mehr in den Fokus stellen.Auch beim Thema Bedienbarkeit ist die Zufriedenheit der KäuferInnen nicht sehr hoch, vor allem im Hinblick auf weniger technikaffine Zielgruppen: Gerade einmal 32 Prozent sind zum Beispiel mit ihren smarten Rasenmähern völlig zufrieden. Auch bei großen Hausgeräten wie Waschmaschinen und Kühlschränken sind es nur 36 Prozent. Unzufriedenheit herrscht zudem bei den Smart-Home-Zentralen: Mit der Usability von Alexa, Sprachassistent des Marktführers Amazon, sind nur 58 Prozent völlig zufrieden.