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Verleger: Wie das Leistungsschutzrecht im Internet finanziert werden kann

01.04.2010 Verleger von Zeitungen und Zeitschriften propagieren öffentlich die Einführung eines Leistungsschutzrechts für sich. Doch die Pläne, die iBusiness vorliegen, belegen: Die Verantwortlichen haben viel weitreichendere Wünsche an die Politik.

 (Bild: SXC.hu/ilker)
Bild: SXC.hu/ilker
Als sich kürzlich Abgesandte der großen deutschen Verlage zu einem geheimen Treffen mit Gesundheitsminister Philipp Rösler ‘Philipp Rösler’ in Expertenprofilen nachschlagen im Berliner Café Einstein trafen, vermuteten Beobachter der Szenerie das Übliche: Der neue Minister wolle halt gut Wetter machen für seine geplante Gesundheitsreform wie schon seine Vorgänger auf diesem Posten. Doch weit gefehlt!

Geheime Protokollnotizen, die iBusiness vorliegen, sprechen eine ganz andere Sprache. Danach wollten die Verlags-Oberen Tipps von Rösler. Es geht um PR-Arbeit, das Umwidmen von Kostensteigerung zu Reformen und teure Abgaben zu Notwendigkeiten zu verklären. Es gab viel Gesprächsbedarf - die Runde trennte sich erst zu mitternächtlicher Stunde.

Hintergrund für die neuen Lernanstrengungen der Verlage sind Berechnungen, die in den großen Häusern kursieren. Ganze Controller-Gruppen aus Hamburg, Berlin und München haben sich über Wochen hinweg in Datenmaterial vertieft. Es geht um das neue Leistungsschutzrecht und die Erlöse, die Verlage daraus zu erwarten haben. Die Zahlen sind ernüchternd. Selbst unter optimistischsten Bedingungen haben die professionellen "Erbsenzähler" (so ein Beteiligter gegenüber iBusiness) ihren Vorgesetzten nicht die gewünschten Summen präsentieren können. Nun dämmert den Entscheidern, dass es nicht reichen wird - das Leistungsschutzrecht wird kein neues Geschäftsmodell ersetzen können. Der Blutverlust wird höchstens gemindert.

Daher die klandestine Zusammenkunft bei Langostino-Schnittchen auf Schnittlauch-Jus sowie kohlensäurefreiem Mineralwasser. Denn die Verlage wollen von der Politik lernen. Es geht um ein Leistungsschutzrecht 2.0, eine so gewaltige 'Reform', dass sie die Republik erschüttern könnte. Verräterisch eine handschriftlich hinzugefügte Randnotiz auf einem Blatt: "Begriff 'Kopfpauschale' o.ä. unbedingt vermeiden!"

Denn nichts weniger als eine Gebühr von jedem Surfer ist geplant. Ihre Höhe dürfte weit jenseits der Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal und Patient liegen. Von einer monatlichen 'Einwahlpauschale' ist in den Papieren die Rede. Über die Höhe, so übereinstimmende Quellen, gebe es noch "Diskussionsbedarf". Derzeit wird in den Verlagshäusern mit Modellen zwischen 30 und 50 Euro gerechnet. Die Ergebnisse sollen abgewartet werden.

Auch über die konsequente Umsetzung der Pauschale existieren Gedankenspiele: So denken die Verlagshäuser an ein Kartenlesegerät, das fest mit dem jeweiligen Computer verbunden wird. Ohne dieses verplombte Zusatzteil soll sich kein Nutzer mehr ins Netz einklinken können, so die Planung. Die Karten wiederum sollen mit Flash-Speicher-Chips ausgestattet werden, um jede Bewegung und jeden Klick des Nutzers aufzeichnen zu können. Das lässt Raum für weitere Abgaben und Sondergebühren zu Gunsten der Verlage.

Als die Runde sich verabschiedete, wollen Beobachter übrigens auf dem Gesicht von Rösler ein "feines Lächeln von asiatischer Unergründlichkeit" wahrgenommen haben.
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