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T-Online gesteht: "Ja, wir stellen Flatrate ein"

16.02.2001 - (iBusiness) Am Montag war es noch ein Gerücht, jetzt hat es die Magenta-Zentrale bestätigt: Die Telekom wird die Analog- und ISDN-Flatrate einstellen. Einzig die T-DSL-Flatrate bleibt noch am Leben. Das gab T-Online-Chef Thomas Holtrop heute bekannt.
von nc

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Von: Jutta U. Rosenbach ,  WEB-Dienst Rosenbach ,  Verbindungen
Am: 16.02.2001

T-Online Flat - plattgemacht: Offener Brief an T-Online

Offener Brief an T-Online:

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit ueber einem halben Jahr haengen bereits die beiden T-DSL-Kaesten an der Wand, fressen Strom und stauben vor sich hin. Im PC belegt genau so lange schon eine ungenutzte Ethernet-Karte einen Steckplatz. Und ich werde wohl nie erfahren, ob sich die ISDN-Karte und die Ethernet-Karte mit der Soundkarte verstehen wuerden.

So lange schon ist jetzt her, dass Sie mir einen T-DSL-Anschluss mit Flatrate verkaufen wollten. Und zwischenzeitlich haben Sie ihn mir zusaetzlich noch des oefteren angepriesen: Fernsehwerbung, Werbebroschueren und selbst telefonisch wurde ich von Ihnen unlaengst noch beworben weil dem netten Herrn nicht bekannt war, dass ich doch laengst darauf warte.

Ich will ja den Anschluss - das ist doch gar keine Frage!

Seit gestern schwebt nun das Damoklesschwert ueber mir, ab naechten Monat nicht mehr vernuenftig arbeiten zu koennen, da Sie das Angebot der ISDN-Flatrate einstellen. - Aber ausgerechnet die T-DSL-Flatrate wuerde weiter bestehen.

Also bin ich wieder einmal in Ihren Service-Bereich gegangen und habe nachgesehen, ob man dort schon mehr weiss, ab wann der Anschluss in meiner Strasse zur Verfuegung steht: Ich traute meinen Augen nicht - Sie haben das 3. Quartal diesen Jahres anvisiert - also genau ein Jahr spaeter, als ich urspruenglich bestellte. Und was werde ich dann lesen, wenn das 3. Quartal angebrochen ist?

Ich fuehle mich als Kundin - nur weil ich nicht in einem Ballungsgebiet bin - ungerecht und schlecht behandelt.

Doch ich bin eigentlich auch Ihre Geschaeftspartnerin. Und als solche fuehle ich mich von Ihnen ueberhaupt nicht fair behandelt. Ich bin WebDienstleisterin. Und Sie sind auf Leute und Firmen wie mich angewiesen. Denn stellen wir keine interessanten Angebote ins Netz, ist der Anreiz fuer einen Internetzugang weg. In den vergangenen beiden Jahren habe ich meine urspruenglich sparsamen Angebote umgestellt auf Viel- und Langsurfer - angespornt durch Ihre Preispolitik. Die Arbeiten sind jetzt erst fast abgeschlossen. Zwar hatte ich auch weiterhin die Plattformunabhaengigkeit und die mageren Bandbreiten im Blick, doch insgesamt wandelten sich die
Angebote: weg von ellenlangen Newslettern und unzaehligen Downloadangeboten. Das bedeutete beispielsweise bei grossen Publikationen wie Buechern und Katalogen - umstellen von JavaScript
(das downgeloadete Publikationen beim User durchsuchbar macht - hin zu MySQL, da man nicht mehr alles selbst auf dem PC haben wuerde, sondern es zentral haben kann, wenn das Surfen guenstig ist.

Sie haben also mit Ihrer Methode, eine Flatrate zum Dumpingpreis anzubieten, nicht nur viele Ihrer Mitbewerber geschaedigt, sondern Sie bremsen auch nachhaltig eine zeitgemaesste gesellschaftliche Entwicklung, in der das Internet unsere Lebensqualitaet heben kann, aus. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint dann Ihr Sponsoring "Frauen ans Netz" usw. in einem voellig neuen Licht. Nicht nur als von der Regierung freundlich gestuetzte Taktik der Kundengewinnung, sondern
auch als Taktik, uns WebDienstleistern etwas vorzumachen.

Seien Sie versichert, ich werde kuenftig alles unterlassen, das Ihre monopolistische Stellung in irgendeiner Weise foerderlich sein koennte.

Freundliche Gruesse

Jutta U. Rosenbach

P.S.: Auf diesen Brief an die Hotline der T-Online fuehlte sich die Firma eingeladen, mir erneute T-DSL-Werbung zu schicken. Erst dann darf man nochmal schreiben, was man eigentlich loswerden will.
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