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Neue Crossmedia-Währung sagt: Kino ist 40 mal wertvoller als Online
23.02.2012 Das Kino wird etwa 40 mal aufmerksamer konsumiert als das Internet und ist daher als Werbemedium 40 mal wertvoller. Das findet die Strategieberatung Goldmedia , die aktuell versucht, mit dem Aufmerksamkeitsindex (AIX) eine neue crossmediale Währung für den Wert von Aufmerksamkeit zu etablieren.
Zeitschriften und Kino sind demnach ganz schön wertvoll, während Internet und Radio die wertlosen Schlusslichter sind.
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Jetzt Mitglied werdenDas grundsätzliche Problem der Aufmerksamkeitswährung AIX liegt zum einen in der Formel: Der Indexwert eines Mediums steigt, zwar, wenn es mehr Umsätze macht (was sinnvoll ist, weil steigender Umsatz in der Tat ein Indikator für großen Wert und Aufmerksamkeit ist). Doch der Index steigt logischerweise auch, wenn die Nutzungsdauer sinkt, weil der Umsatz dann auf weniger Zeit verteilt wird (bedeutet: Ein Medium, das seine Umsätze verdoppelt, verdoppelt seinen Indexwert - genau so wie ein Medium, das bei gleichen Umsätzen nur noch halb so viel genutzt wird). Zum anderen sagen die Kosten pro Zeiteinheit wenig über die tatsächliche Aufmerksamkeit aus - was der Name des Index jedoch deutlich nahelegt.
Und schließlich werden Zahlungen des Nutzers (etwa freiwillige Ausgaben für Zeitschrift, Kinokarte) und Zahlungen der Industrie (Werbeetats) vermischt, so dass nicht von einer Wertermittlung der Nutzung gesprochen werden kann.
Zu: Neue Crossmedia-Währung sagt: Kino ist 40 mal wertvoller als Online
Es kommt ja auch Niemand auf die Idee einen Vergleichstest von Hörgeräten und Kopfhörern zu machen. Oder Schubkarren und PKWs nur weil beides Räder hat.
Wenn veralterte Werbeleute zwanghaft versuchen das Web mit ihrem Horizont zu verstehen, heisst es nicht, dass es tatsächlich mehr Gemeinsamkeiten gibt als beispielsweise zwischen einer Klobürste und einem Steakmesser. Sicher, beides wird in die Hand genommen und mit vor/zurück Bewegungen gesteuert. Dass war's dann aber hoffentlich auch ;-)
Und mit welcher Währung wird soziale Bindung und soziale Aufmerksamkeit gemessen und bewertet? Gar nicht? Der Selbstzweck des Internet ist eben nicht der monitäre Wert. Auch wenn Werbeleute das gerne so sehen würden. Wenn dabei raus kommt, dass sich Werbung im Internet nicht lohnt, weil die „bezahlte“ Nutzungsdauer zu gering ist, schön dann eben ein Web ohne diese Art der Werbung. Dann sind wir endlich wieder unter uns ;-)