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Genutzte Nachhaltigkeits-Siegel im Handel

Im Bereich technische Konsumgüter ist das EU-Energieeffizienzlabel das bekannteste (99 Prozent) und für die Kaufentscheidung wichtigste (84 Prozent) Siegel gefolgt vom CE-Prüfzeichen (Bekanntheit 94 Prozent, Relevanz 77 Prozent). Die größte Vielfalt an Produktsiegeln finden Konsumenten bei Lebensmitteln. In dieser Kategorie messen sie den Kennzeichnungen auch eine große Bedeutung bei. Von insgesamt 25 in der Studie abgefragten Labeln schneidet Ökotest mit einer Bekanntheit von 97 Prozent am besten ab und liegt auch beim Faktor Relevanz mit 71 Prozent vorn. Tierwohl-Siegel stehen bei den Konsumenten ebenfalls hoch im Kurs. Hier kann sich mit Haltungsform ein noch junges Siegel hervortun, das bereits 86 Prozent der Konsumenten in Deutschland kennen. Mit 97 Prozent ist Deutsches Bio-Siegel das bekannteste Bio-Siegel. Nachholbedarf haben Klimaneutral-Siegel: Sie landen bei beiden Dimensionen eher im hinteren Feld. Fairtrade und der Blaue Engel sind bei Bekleidung die beiden Label, die für die Kaufentscheidung am wichtigsten (61 und 55 Prozent) und gleichzeitig bekanntesten (96 und 92 Prozent) sind. Generell kennen Konsumenten weniger Label im Bereich Fashion als beispielsweise bei Lebensmitteln. Damit sind Siegel für Bekleidung auch weniger relevant – eine Ausnahme bilden jüngere Shopper. Auch bei Produkten zur Körperpflege sowie Wasch- und Reinigungsmitteln spielen Siegel eine weniger wichtige Rolle als bei Lebensmitteln.

Datum und Quelle

15.05.2024 – gfK

Preview von Genutzte Nachhaltigkeits-Siegel im Handel

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Warum im E-Commerce die Nachhaltigkeit zurückkommt

(16.05.2024) Eine aktuelle Statistik lehrt uns den Unterschied zwischen Trend und Megatrend - und die Methode, wie ECommerce-Entscheidungstragende ihre Strategie ausrichten sollten.

Es ist noch keine zwölf Monate her, da war im deutschen Onlinehandel alles klar:
Nachlassende Kaufkraft bremst Nachhaltigkeit aus, so eine Studie vom November 2022. Fazit seither vor E-Retailer: Kunden wollen keinen Aufpreis für Nachhaltigkeit bezahlen. Viele Onlineshops drehten also ihre Strategie - wieder weg von teuren, ökologischen Produkten und stellten (wieder) niedrige Preise, Rabatte und Sonderaktionen in den Mittelpunkt ihrer Angebotsstrategie.

Zwei Studien aus diesen Tagen belegen, dass mit der (wieder) rücklaufenden Inflation das Thema Nachhaltigkeit wieder oben auf der Agenda der Menschen angekommen ist: Die globale 'Voice of the Consumer 2024' von PWC. Und der aktuelle Nachhaltigkeitsindex der GfK für Deutschland.

Um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern, kaufen viele Menschen in allen weltweiten Märkten überlegter ein, so die Studie von Berater PWC. Und der Nachhaltigkeitsindex der Gesellschaft für Konsumforschung steigt auf ein All-Time-High. Vor allem der Index für nachhaltige größere Anschaffungen geht nach oben (Chart in der Webversion).

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr den Unterschied zwischen Trend und Megatrend:


  • Wirtschaftliche Entwicklung ist (nur) ein Trend - Dauer: ein bis drei Jahre.
    In Krisenzeiten glaubt nie jemand, dass es jemals wieder aufwärts geht ("die Deindustrialisierung Deutschlands"), während es in Boomzeiten undenkbar scheint, dass es jemals wieder abwärts geht ("die neue KI-Ökonomie").

  • Nachhaltigkeit ist ein Megatrend - genau wie Fitness, Geschlechtergerechtigkeit oder neue Arbeitsformen. Dauer: zehn bis 30 Jahre.
    Metatrends rutschen durchaus einmal kurzfristig aus dem Fokus einer Gesellschaft. Allerdings verlieren sie nie ihre Wucht und verändern langfristig Menschen und Gesellschaften.

Entscheidungstragende in Unternehmen müssen deswegen ihre Geschäftsentwicklungen kurzfristig auf die Ein- bis Drei-Jahre-Trends ausrichten - dürfen aber die langfristigen Megatrends nie aus dem Auge verlieren. Alles am Onlineshop muss langfristig nachhaltig werden, das Unternehmen langfristig divers, mit neuen Arbeitsformen und mit einer silofreien integrativen IT.

Man kann auf seinem Weg kurzfristig um ein Hindernis herum gehen. Aber das am Horizont liegende Ziel darf man dabei nie aus den Augen verlieren.

Ihr Joachim Graf
Herausgeber


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