Bitcoin auf dem "Weg in die Bedeutungslosigkeit"
06.12.2022 In ungewöhnlich scharfer Weise hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Kryptowährung Bitcoin beurteilt. Sie sei auf dem "Weg in die Bedeutungslosigkeit". Die Marktbewertung beruhe auf "reinen Spekulationen".
Bitcoin wurde geschaffen, um das bestehende Geld- und Finanzsystem zu überwinden. 2008 veröffentlichte der Pseudonym Satoshi Nakamoto das Konzept. Seitdem wird Bitcoin als globale dezentrale digitale Währung vermarktet. "Aufgrund seiner Konzeption und technologischen Mängel ist Bitcoin jedoch als Zahlungsmittel fragwürdig: Echte Bitcoin-Transaktionen sind umständlich, langsam und teuer. Bitcoin wurde noch nie in nennenswertem Umfang für legale Transaktionen in der realen Welt verwendet", wie es weiter heißt.
Mitte der 2010er Jahre begann die Hoffnung, dass der Wert von Bitcoin unweigerlich auf immer neue Höhen steigen würde, die Erzählung zu beherrschen. Aber Bitcoin sei auch nicht als Geldanlage geeignet. Es generiere keinen Cashflow (wie Immobilien) oder Dividenden (wie Aktien), könne nicht produktiv genutzt werden (wie Rohstoffe) oder gesellschaftlichen Nutzen bringen (wie Gold). Die Marktbewertung von Bitcoin basiere daher auf reinen Spekulationen, so die Autoren.
Da Bitcoin weder als Zahlungssystem noch als Anlageform geeignet erscheine, sollte es regulatorisch weder behandelt noch legitimiert werden, so die Schlussfolgerung. Ebenso sollte sich die Finanzindustrie vor dem langfristigen Schaden der Förderung von Bitcoin-Investitionen hüten - trotz kurzfristiger Gewinne, die sie erzielen könnte (auch ohne ihr Risiko im Spiel). Die negativen Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen und der Reputationsschaden für die gesamte Branche könnten enorm sein, sobald Bitcoin-Investoren weitere Verluste gemacht haben.