Digitale Geschäftsmodelle in der Fertigung: Evolution oder Revolution?
Gastbeitrag von Sybit GmbH
Wie Unternehmen digitale Potenziale erschließen, Prozesse automatisieren und Kundenbedürfnisse in den Fokus rücken.
Die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie ist in vollem Gange. Unternehmen erkennen zunehmend, dass klassische Geschäftsmodelle allein nicht mehr ausreichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch welche digitalen Strategien setzen sich wirklich durch? Wie verändern Automatisierung, Plattformen und Künstliche Intelligenz (KI) das Geschäft? Beim Expert Talk "Geschäftsmodelle von morgen" von SYBIT
diskutierten Marko Rossow (dormakaba
), Jahn Lossmann (SYBIT) und Saskia Cempel (SYBIT) genau diese Fragen - mit aufschlussreichen Einblicken und praxisnahen Beispielen.
Was sind digitale Geschäftsmodelle in der Fertigung?
Digitale Geschäftsmodelle basieren auf mehreren Kernbereichen, darunter:- Digitale Plattformen: Sie ermöglichen den Zugang zu Produkten und Services, bieten Self-Service-Funktionen und steigern die Kundenbindung.
- Automatisierung & Prozessoptimierung: Durch den gezielten Einsatz von Technologie lassen sich Kosten reduzieren und Effizienz steigern.
- Datenanalyse & Service-Orientierung: Datengetriebene Modelle helfen, Kundenverhalten zu verstehen und innovative Services anzubieten.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Fertigungsindustrie befindet sich aktuell in einer Phase der zweiten digitalen Welle. Viele Unternehmen haben bereits digitale Prozesse eingeführt, diese existieren jedoch oft parallel zu traditionellen Strukturen, ohne vollständig integriert zu sein. Die große Herausforderung besteht nun darin, die Digitalisierung in alle Unternehmensbereiche zu überführen, um echte Mehrwerte zu schaffen.Ein zentrales Problem ist der interne Widerstand gegen Veränderung. Digitalisierung erfordert nicht nur neue Technologien, sondern auch einen Kulturwandel. Change-Management-Strategien und iterative Rollouts helfen, den Wandel schrittweise und mit Akzeptanz umzusetzen.
Ein weiteres Hindernis ist die hohe Produktkomplexität. Fertigungsunternehmen verwalten oft eine Vielzahl an Varianten, die in standardisierte digitale Prozesse überführt werden müssen. Hier bieten sich Produktinformationsmanagement-Systeme (PIM) und modulare E-Commerce-Lösungen an, um eine zentrale und konsistente Datenbasis zu schaffen.
Auch die Kundenakzeptanz ist ein entscheidender Faktor. Unternehmen dürfen nicht davon ausgehen, dass digitale Services automatisch genutzt werden. Anreize wie exklusive digitale Funktionen oder monetäre Vorteile steigern die Akzeptanz und helfen, Kunden langfristig an digitale Plattformen zu binden.
Zusätzlich stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, neue digitale Geschäftsmodelle mit bestehenden Prozessen zu verzahnen. Eine harmonisierte IT-Architektur, die verschiedene Systeme über Schnittstellen integriert, ist ein Schlüssel zum Erfolg. Dabei ist es wichtig, nicht in isolierten Technologieprojekten zu denken, sondern eine langfristige Strategie zu entwickeln, die den Unternehmenserfolg unterstützt.
Um erfolgreich zu sein, sollten Unternehmen gezielt auf Prozessoptimierung in der Fertigungsindustrie, Automatisierung in der Produktion und digitale Plattformen für B2B-Geschäfte setzen. Eine klar definierte Digitalisierungsstrategie hilft, Investitionen gezielt zu steuern und maximale Effekte zu erzielen.
Die Digitalisierung ist kein Selbstläufer - sie muss aktiv gestaltet werden, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erzielen.
Erfolgreiche Anwendungsbeispiele aus der Praxis
Digitale Geschäftsmodelle zeigen ihren wahren Wert erst in der Umsetzung. Der Expert Talk lieferte mehrere spannende Beispiele:1. Automatisierte Auftragsverarbeitung im E-Commerce
Beispiel: Einführung eines neuen Webshops mit direkter SAP-Integration.
Umsetzung: Start mit einem Minimum Viable Product (MVP), dann schrittweiser Ausbau.
Erkenntnis: Kunden akzeptieren E-Commerce nicht automatisch. Anreize wie Rabatte, Expresslieferung und exklusive Services sind entscheidend.
2. KI-gestütztes Kundenportal
Beispiel: Bereitstellung von automatisierten Produktinformationen und Support-Antworten.
Umsetzung: KI-gestützte Chatbots helfen Kunden, schnell relevante Informationen zu finden.
Erkenntnis: Auch interne Mitarbeiter profitieren von dieser Plattform, da sie schneller auf Kundendaten zugreifen können.
3. IoT-gestützte Subscription-Modelle
Beispiel dormakaba: Transformation von physischen Schlüsseln hin zu digitalen Zugangslösungen.
Umsetzung: Einführung von Subscription-Modellen für digitale Schlüsselsysteme.
Erkenntnis: Wiederkehrende Umsätze und bessere Kundenbindung durch digitale Mehrwertdienste.
Der Einfluss von KI und demografischem Wandel
Ein besonders intensives Gesprächsthema im Expert Talk war der Einfluss von KI und demografischen Veränderungen auf die Geschäftsmodelle.- KI erleichtert Kundenservice-Prozesse: Beispielsweise ermöglichen es KI-basierte Tools, dass Kunden relevante Informationen ohne Umwege finden, oder dass Inhalte spielend leicht in andere Sprachen übersetzt werden.
- Neue Generationen fordern digitale Lösungen: Millennials und die Generation Z erwarten von B2B-Anbietern die gleichen digitalen Erlebnisse wie im privaten Konsum.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Welche strategischen Schritte sollten Unternehmen nun ergreifen? Die Experten waren sich einig:1. Klar definieren: Soll das Unternehmen Innovator oder Marktfolger sein?
2. Den Kundenmehrwert ins Zentrum stellen, statt nur Technologie um der Technologie willen einzuführen.
3. Pragmatisch starten: Statt großer Umbrüche sind agile, inkrementelle Verbesserungen zielführend.
4. Automatisierung als Hebel für Effizienzsteigerung nutzen, um interne Ressourcen besser einzusetzen.
Fazit
Die Digitalisierung der Fertigungsindustrie schreitet mit großer Dynamik voran. Unternehmen, die heute pragmatisch investieren, ihre Prozesse automatisieren und die Bedürfnisse ihrer Kunden ins Zentrum rücken, haben klare Wettbewerbsvorteile. Ob durch KI, E-Commerce oder IoT-gestützte Services - es geht darum, digitale Potenziale gezielt zu nutzen und strategisch umzusetzen.Der Expert Talk zeigte: Unternehmen, die frühzeitig handeln, können sich nicht nur effizienter aufstellen, sondern auch neue Umsatzquellen erschließen. Die Frage ist nicht mehr, ob Digitalisierung notwendig ist - sondern wie sie am sinnvollsten umgesetzt wird.
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