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Banken-Wirtschaft: Sieben Tipps für eine erfolgreiche digitale Transformation
02.12.2015 Deutsche Banken bieten einfache Bankgeschäfte schon heute online oder mobil an. Schwieriger wird es bei der Abwicklung komplexer Finanzprodukte - hier hinken viele Banken noch hinterher. In neuen Retail-Banking-Studie "Executive Retail Banking Survey: Digital Transformation" erklärt die Unternehmensberatung Roland Berger , warum und wie deutsche Banken ihre Digitalisierung schnell vorantreiben müssen, wenn sie den Anschluss an die dynamischen digitalen Wettbewerber nicht verlieren wollen.
Digitalisierung ist kein Umsatztreiber
Um die Digitalisierung dennoch voranzutreiben, gründen Banken digitale Innovationszentren oder beteiligen sich an Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen. Deutsche Banken sind allerdings im Vergleich zu anderen europäischen Banken zurückhaltender und haben erst spät mit solchen Initiativen begonnen. Sie können daher noch nicht einschätzen, ob sich solche Investitionen wirklich lohnen. Ein Drittel der befragten Banken investiert derzeit bis zu 20 Prozent ihres IT-Budgets in Digitalisierung. Verglichen mit anderen Branchen ist der Anteil noch gering. Dies liegt auch daran, dass die Studienteilnehmer in der Digitalisierung weniger einen zusätzlichen Umsatztreiber als vielmehr eine Ergänzung zum traditionellen Geschäft sehen.Ein Drittel der befragten deutschen Banken rechnet mit Umsatzzuwächsen von weniger als zwei Prozent. Aber ohne innovative Angebote wandern die Kunden früher oder später zu digitalen Wettbewerbern ab. Die befragten Banken sehen die Vorteile der Digitalisierung vielmehr auf der Ertragsseite. Denn im derzeitigen Niedrigzinsumfeld mit sinkenden Margen können durch Digitalisierung der Prozesse Kosten gesenkt und somit die Cost-Income-Ratio verbessert werden.
Sieben Empfehlungen für eine erfolgreiche Transformation
Die Banken stehen aber vor der Herausforderung, ihr Geschäftsmodell schnell anpassen zu müssen. Denn neue, branchenfremde Wettbewerber bieten innovative Angebote aus einer Hand. "Durch die digitalen Geschäftsmodelle der neuen Wettbewerber könnten europäische Banken zwischen 20 bis 30 Prozent ihrer Erträge sowie den Zugang zu online-affinene Kunden verlieren, wenn sie nicht reagieren", warnt Hach. Für eine erfolgreiche Transformation geben die Roland Berger-Experten sieben Empfehlungen:- Gezieltere Kundenansprache: Durch Auswertung des Kundenverhaltens über alle Kanäle (Online, Mobil, Filiale) können Kundenbedürfnisse besser gefiltert werden und so der ideale Zeitpunkt für eine individuelle Kundenansprache identifiziert werden.
- Entwicklung alternativer Wege zur Kundengewinnung: Die Neukundengewinnung ist in den letzten Jahren sehr schwierig geworden. Banken müssen daher innovative Ideen entwickeln, um Neukunden mit einfachen und digitalisierten Produkten zu überzeugen.
- Identifikation neuer Umsatzquellen: Es reicht nicht aus, Geschäftsmodelle zu optimieren. Banken müssen auch ihr Wachstum vorantreiben und neue Geschäftsfelder erschließen.
- Aufbau eines digitalen Ökosystems: Durch Kooperationen mit branchenfremden digitalen Playern oder FinTech-Unternehmen bekommen Banken direkten Zugang zu innovativen Ideen und lernen die Denkweise der Digital Natives.
- Fehler als Chance begreifen: Fehler müssen erlaubt sein, denn nur so können sich Organisationen in dem sich ständig ändernden digitalen Umfeld weiterentwickeln.
- Neudefinition des Kundenservice: Digitalisierung ermöglicht eine neue Art des Kundenservice. Um diese Chancen nutzen zu können, muss ein radikaler Kulturwandel in den Banken stattfinden.
- Digitalisierung aller Prozesse: Die Digitalisierung muss entlang der gesamten Wertschöpfungskette bis hin zum Back Office stattfinden, damit auch komplexe Finanzprodukte schnell und zuverlässig abgewickelt werden können.