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Fünf Trends, die den globalen Onlinehandel 2014 prägen
03.12.2013 Nicht nur das Handelsvolumen im deutschen E-Commerce steigt sondern weltweit. Im Jahr 2014 soll der globale Onlinehandelsumsatz weiter anziehen - nicht zuletzt dank sich verändernder Shoppinggewohnheiten: Smartphones und Tablets werden eine noch größere Rolle spielen, Käufer wünschen sich zudem ein personalisiertes, ansprechenderes und unterhaltsames Einkaufserlebnis. Der Onlinemarktplatz Rakuten hat fünf Trends zusammengetragen, die den Online- und Einzelhandel im Jahr 2014 international prägen werden:
- 1. Content-Shopping wird Umsatztreiber
- 2. Hyper-Targeting auf kleinster Ebene
- 3. Personalisierung erfordert bessere Beobachtung der Customer Journey
- 4. Social Intelligence beeinflusst das Sortiment
- 5. Individualität im Massenmarkt: Mass Customization
Die Linien zwischen Entertainment, Infotainment und Shopping verschwimmen. Das ist nicht zuletzt wegen Medienunternehmen so, die wegbrechende Werbeeinnahmen durch die Expansion in andere Geschäftsfelder kompensieren - darunter auch den Handel. Ergänzende Inhalte rund um das eigentliche Produkt werden zum Standard, auch Onlineshopping ist nicht länger nur die Suche nach dem besten Deal. Kunden gewöhnen sich an ein neues Niveau bei begleitenden Informationsangeboten.
Für viele Marketer wurde mit der Vorstellung von Apples iBeacon in diesem Jahr ein Wunsch Wirklichkeit. Die Technologie erkennt Apple-Geräte in seiner Nähe und ermöglicht die Kommunikation mit ihnen, zum Beispiel über personalisierte Nachrichten. Auch das Kundenverhalten lässt sich damit bis in den Laden hinein verfolgen. 2014 wird der Handel die ersten Testballons von Hyper-Targeting im Filialgeschäft erleben: Kunden erhalten so ein personalisiertes Einkaufserlebnis, wie sie es bisher nur vom Onlineeinkauf kannten.
Obwohl sich die meisten Händler dessen bewusst sind, dass die Meinungsbildung vor Kaufentscheidungen von vielen unterschiedlichen Faktoren und Kanälen beeinflusst wird, bleibt der genaue Weg des Kunden über diese für viele ein Rätsel. Ein Mehr an Personalisierung im Online-Shopping liefert aber mehr und mehr Anhaltspunkte. Die Verfügbarkeit dieser Daten setzt Händler unter Druck, sich mit der "Customer Journey" über genaueres Tracking auseinanderzusetzen - sonst sichert sich die Konkurrenz diesen Wettbewerbsvorteil.
Plattformen, auf denen Nutzer Inhalte kuratieren können, sind 2013 weiter gewachsen. Insbesondere auf Fotoplattformen haben Bildersammlungen zugenommen, die den Produktgeschmack von Nutzern zeigen und Hinweise auf besonders beliebte Waren liefern. Relevantes Feedback zu Produkten finden Unternehmen überall im Social Web - wenn sie sich die Mühe machen, danach zu suchen. Social Media Monitoring wird daher an Bedeutung gewinnen - beziehungsweise "Social Intelligence", das die Interpretation der Datenflut durch Experten mit einschließt. So können Unternehmen beispielsweise wertvolle Erkenntnisse darüber sammeln, welche Produkte im Kommen sind und ihre Sortimente entsprechend gestalten.
Individualisierte Produkte waren schon immer gefragt. Doch Mass Customization, die individuelle Anpassung von Konsumgütern für jeden einzelnen Kunden, wird zu einem attraktiven Alleinstellungsmerkmal für Einzel- und Onlinehändler. Die Möglichkeiten für Kunden, Farben und Eigenschaften wie personalisierte Gravuren bei der Bestellung anzupassen, sind ein vielversprechender Weg auch für kleinere E-Commerce-Unternehmen, Nischen zu besetzen.