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Werberat-Bilanz: Zahl der Beschwerden geht zurück
30.03.2023 Rückläufige Beschwerdezahlen beim Deutschen Werberat zeigen: Unternehmen gehen sensibler mit herabwürdigenden oder diskriminierenden Pointen auf Kosten anderer um.
Verbraucher empfanden es als diskriminierend, wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht in der Werbung vertreten waren, andere sahen den vermeintlichen Mainstream zu wenig abgebildet, wieder andere ihre religiösen Gefühle verletzt oder Kinder in ihrer Entwicklung gefährdet. Von den 436 geprüften Motiven oder Spots lagen 38 Fälle nicht im Zuständigkeitsbereich des Werberats, da es sich beispielweise nicht um Wirtschaftswerbung handelte. Auch richteten sich einige Beschwerden gegen Produkte oder Dienstleistungen selbst, nicht aber gegen deren Werbung.
77 Werbekampagnen wurden geändert oder zurückgezogen
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Jetzt Mitglied werdenLediglich in 8 Fällen waren die Unternehmen nicht einsichtig, so dass der Werberat Öffentliche Rügen aussprechen musste. Diese verhängte der Werberat 2022 - wie schon im Vorjahr - ausschließlich zu sexistischer Werbung und an kleine oder mittlere Unternehmen, deren kommerzielle Kommunikation nicht immer professionell begleitet wurde.
Katja Heintschel von Heinegg , Geschäftsführerin des Deutschen Werberats, kommentiert die Bilanz 2022: "Die Gesellschaft ist für die Belange und Gefühle anderer Personengruppen noch aufmerksamer geworden. Unternehmen agieren bei der Konzeption und Umsetzung ihrer Werbemaßnahmen entsprechend sensibler. Sie verzichten auf Motive oder Slogans, die auf Kosten anderer gehen, oder durch die sich Menschen verletzt fühlen könnten. Die Beschwerdebilanz des Jahres 2022 spiegelt diese Entwicklung wider."
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