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Agenturbranche ist für 2020 verhalten optimistisch
12.11.2020 Das Agenturgeschäft hat sich 2020 etwas besser entwickelt als es die Agenturen während der ersten Corona-Welle befürchtet hatten. Sowohl die Umsatz- als auch die Personalentwicklung bewerten sie weniger pessimistisch als im April. Fast die Hälfte der Befragten geht für 2021 wieder von einem Wachstum aus.
Auch die Personalentwicklung wird positiver als im April eingeschätzt. So rechnen aktuell etwa 43 Prozent der Agenturen mit einer Verringerung der Belegschaft, während dies vor einem halben Jahr bei 58 Prozent der Fall war. Über ein Viertel geht außerdem von mehr Personal als noch 2019 aus. Das Instrument Kurzarbeit nutzen aktuell 40 Prozent der Agenturen - bei einem Viertel davon befindet sich etwa die Hälfte der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Kurzarbeit, bei weiteren 15 Prozent sind es bis zu 90 Prozent des Personals. Außerdem arbeitet ein Großteil der Belegschaft aus dem Homeoffice oder remote. Bei der Hälfte der GWA-Mitglieder sind es über 70 Prozent der MitarbeiterInnen. Die Mehrheit der Befragten erwartet Insolvenzen und eine Konzentration durch Übernahmen und Fusionen als weitere Folgen der Pandemie in der Agenturbranche.
Zwei Drittel der Agenturen verzeichneten mehr Neugeschäftsanfragen im zweiten Halbjahr. Andererseits sehen 60 Prozent der Agenturen nicht, dass ihre Kunden die Marketing-Budgets kurzfristig wieder aufstocken.
Deutlich optimistischer sind die GWA-Agenturen beim Blick auf das kommende Jahr. Fast die Hälfte geht für 2021 wieder von einem Wachstum aus. 85 Prozent rechnet mit einer gleichbleibenden Personaldecke oder Personalaufbau. Zudem planen die meisten Agenturen 2021 Investitionen ins Neugeschäft.
"Die Entwicklungen innerhalb der Agenturbranche sind so divers wie die unterschiedlichen Wirtschaftsbereiche. Während einige Branchen in den letzten Monaten zulegen konnten, wird es bei einigen existenziell", kommentiert GWA-Präsident Benjamin Minack die Ergebnisse. "Insgesamt wird in großen Teilen die Fähigkeit von Agenturen deutlich, strategische Veränderungen und Digitalisierungsprozesse rasch umzusetzen."