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Chip Awards: Amazon ist die Marke des Jahres 2012
08.03.2012 Die Preisträger der Chip Awards 2012 stehen fest. Das Online-Kaufhaus Amazon ist die Marke des Jahres 2012. Ausgewählt wurde es von der Jury für das große Angebot, für treffsichere Empfehlungen, einfache Bestellvorgänge und sicheres Bezahlen. Zudem sei das Unternehmen ständig um Innovationen wie der Kindle und das Cloud Computing bemüht.
Tinkerforge ist das Produkt des Jahres 2012: Es bringt das Lego-Prinzip in die Welt der Elektronik. Kleine, einfach aufeinander steckbare Module bilden die Basis des Tinkerforge-Kosmos und lassen sich zu fast beliebig vielen Geräten kombinieren. Entwickler, denen die vorgegebene Modul-Auswahl nicht ausreicht, können einfach und preiswert eigene Module entwickeln - Schnittstellen und Software folgen dem Open-Source-Prinzip.
Mit dem Preis Innovation des Jahres 2012 wurde die Lichtfeldkamera-Technologie ausgezeichnet. In Lichtfeldkameras stecken hunderttausende Mini-Fotoapparate, von denen jeder nur einen Lichtpunkt aufnimmt. Erst beim Betrachten legt eine Software fest, welche Bildbereiche fokussiert werden sollen, ob der Hintergrund scharf sein soll oder nicht - und sogar der Blickwinkel lässt sich noch anpassen. So werden aus einer Aufnahme beliebig viele verschiedene Bilder. Die Firma Raytrix realisiert damit die erste richtig digitale Dunkelkammer und zeigt, wie die Fotografie der Zukunft aussieht.
IT-Persönlichkeit des Jahres 2012 ist Viviane Reding . Die EU-Justizkommissarin hat eine Initiative für ein europäisches Datenschutzrecht auf den Weg gebracht. Sie begreift den Datenschutz als länderübergreifende Aufgabe und stoppt damit nationale Alleingänge, die den Verbraucher im Internet nicht schützen, aber lokale Unternehmen behindern. Mit ihrem Einsatz stärkt Viviane Reding die Verbraucherrechte und gibt den Unternehmen eine sichere rechtliche Basis.
Die Bremse des Jahres - die Chip-Negativ-Auszeichnung, die niemand haben möchte, soll Unternehmen und Institutionen anmahnen, die den digitalen Fortschritt blockieren und geht in diesem Jahr an den Münchener Lizenzmanager Ipcom . Der Patentverwerter führt seit Jahren einen erbitterten Streit mit Unternehmen aus der IT-Branche. Die so erstrittenen Lizenzzahlungen aber fließen nicht in die Entwicklung neuer Technologien, sie füllen vor allem die Konten der beteiligten Anwälte.
Patente sollen eigentlich Erfindungen schützen und ein Anreiz für Innovationen sein. In letzter Zeit aber werden sie zunehmend zum Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen. Um Tablets und Smartphones tobt sogar ein regelrechter Patentkrieg. "Besonders perfide beteiligen sich Patentverwerter wie das Münchener Unternehmen Ipcom an diesem Spiel. Sie erfinden nichts, sie produzieren nichts. Sie kaufen Patente, um Geld daraus zu machen, teils mit aggressiven Methoden", heißt es in der Begründung der Chip-Redaktion. So verschickte Ipcom zuletzt Unterlassungsklagen an Händler, um den Verkauf von HTC-Smartphones zu stoppen.
Den betroffenen Firmen kosten diese Auseinandersetzungen Zeit, Geld und kreative Energie. Für den Verbraucher bedeutet das, dass er im Zweifelsfall um neue Technologien und Geräte gebracht wird. "Unternehmen wie Ipcom geben mit ihrem Verhalten alles andere als Impulse für Innovationen, sie behindern den digitalen Fortschritt. Dafür bekommt der Patentverwerter diese Bremse - stellvertretend für alle Patenttrolle, die das Patentwesen aus rein finanziellem Interesse ausnutzen", so die Begründung der Redaktion.