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Wie deutsche Richter urteilen: Wann man Texte im Web klauen darf. Und wann nicht

06.11.2012 - Ob SEO-Formulierungen, Webdesign-Werbetexte oder DPA-Nachrichten schützenswert sind, hängt nach deutscher Rechtssprechung von der "Schöpfungshöhe" ab. Das Urheberrecht ist im Urheberrechtsgesetz (UrhG) und im Kunsturheberrechtsgesetz (KUG) geregelt. Die in den Gesetzen verwendeten Formulierungen lassen aber großen Spielraum für Interpretationen.

von Joachim Graf

Bei der Verwendung von fremden Texten - insbesondere Teilen von Texten - ist die Beurteilung einer möglichen Rechtsverletzung komplizierter als bei der Übernahme von Bildern: Während letztere so gut wie immer geschützt sind, sind nach § 2 Absatz 1 UrhG Werke aus Literatur, Wissenschaft und Kunst urheberrechtlich geschützt. Dazu gehören auch Sprachwerke - als solche bezeichnet das Gesetz Schriftwerke, Reden und Computerprogramme. Das Gesetz sagt jedoch auch, dass nur "persönliche geistige Schöpfungen" geschützt sind.

Geprüft werden muss dies in jedem Einzelfall - zwar können auch einzelne Textpassagen urheberrechtlich geschütz

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