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Design, Entertainment und Authentizität: Qualitätsansprüche an Online-Content steigen
16.12.2015 Je stärker Mediennutzer mit Inhalten auf verschiedenen Kanälen überflutet werden, desto mehr steigt ihr Qualitätsanspruch. Vor allem hochwertig designte Inhalte, die an die Darstellung auf Mobilgeräten angepasst sind, stehen hoch im Kurs. Selbst vermeintlich kleine Design-Makel veranlassen viele Nutzer wegzuklicken. Dies ergab jetzt die Studie State of Content - Expectations on the Rise von Adobe.
Skepsis gegenüber Online-Content, aber Unterhaltungswert oft wichtiger als Genauigkeit
Der Untersuchung zufolge ist inhaltliche Genauigkeit nicht das Maß der Dinge. Inhalte mit Unterhaltungswert haben gute Chancen, das Medienrauschen zu durchdringen und die Nutzer zu erreichen. Glaubwürdigkeit ist dennoch wichtig:- Für fast drei von zehn Deutschen geht die Form sogar über den Inhalt: Sie finden den Unterhaltungswert einer Nachricht wichtiger als deren inhaltliche Genauigkeit. In der Generation der Millenials sind es sogar vier von zehn Deutschen.
- Glaubwürdigkeit spielt dennoch eine große Rolle: Rund die Hälfte der Nutzer hinterfragt, ob ein Magazin-Foto bearbeitet wurde (51 Prozent) oder ob der Autor eines Tests durch finanzielle oder andere Anreize beeinflusst wurde (46 Prozent).
- Gerade gegenüber Inhalten, die im Auftrag von Marken publiziert wurden, sind Nutzer skeptisch. Denn 65 Prozent aller deutschen Befragten vertrauen am liebsten Inhalten, die ihnen von einem Familienmitglied oder einem Freund empfohlen werden.
Hochwertiges Design wird belohnt
Kreative stehen nicht nur unter Druck, immer mehr Content in immer kürzeren Intervallen zu produzieren, sondern auch die Anforderungen an die Qualität des Content-Designs steigen:- Angesichts eines begrenzten Zeitbudgets bevorzugt über die Hälfte der Deutschen (59 Prozent) Inhalte, die visuell hochwertig gestaltet sind.
- Deutsche Konsumenten zögern nicht, den Inhalt wegzuklicken und zu einem anderen Screen zu wechseln, wenn:
- Bildauswahl und Layout visuell unattraktiv sind (77 Prozent)
- Inhalte zu lang sind, um sie schnell zu konsumieren (67 Prozent)
- Bilder zu langsam laden (78 Prozent) oder gar nicht laden (81 Prozent)
Über 2000 deutsche Konsumenten wurden für die Studie zu ihrer Mediennutzung befragt.