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Mimik-Erkennung: Gehirn ist dem Computer (noch) überlegen
21.06.2021 Unser Gehirn verarbeitet Mimik unabhängig von der Gesichtsform - so verstehen wir sogar Emotionen von Phantasiefiguren wie Meister Yoda. Ein Forscherteam aus Tübingen will dies nun auch Computerintelligenz beibringen.
Martin Giese und Peter Thier, beide Professoren am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und dem Zentrum für Integrative Neurowissenschaft der Universität Tübingen
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Für ihre Studie erstellten die Tübinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dreidimensionale computeranimierte Gesichter von Menschen und Affen. "Dabei haben wir Methoden verwendet, die auch bei Hollywood-Filmen wie 'Avatar' oder 'Herr der Ringe' eingesetzt wurden", sagt Nick Taubert
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Während des Experiments mussten menschliche Probandinnen und Probanden die wahrgenommenen Gesichtsausdrücke einordnen. Das Ergebnis: "Die Mimik wurden bei beiden Gesichts-Avataren gleich gut erkannt. Unsere Probandinnen und Probanden identifizierten die menschlichen Gesichtsausdrücke auf dem Affengesicht sofort", erklärt Michael Stettler
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Den Grund für dieses Ergebnis vermutet das Forschungsteam in der evolutionären Entwicklung unseres Gehirns. "Die Anatomie der Gesichtsmuskeln hat sich in den letzten 25 Millionen Jahren nur wenig verändert, so dass Affen und Menschen im Prinzip sehr ähnliche Gesichtsbewegungen ausführen können," erklärt Studienleiter Giese. "Die menschliche Kopfform weicht dagegen deutlich von der des Affen ab, der Affe hat etwa einen viel größeren Mund. Unser Gehirn könnte sich an diesen Unterschied angepasst haben und deshalb die Mimik unabhängig von der Kopfform verarbeiten."
Das Forschungsteam will weiter untersuchen, welche Berechnungen das Gehirn bei der Mimik-Erkennung durchführt. "Sobald wir aufgeklärt haben, wie Gesichtsausdrücke unabhängig von der Kopfform verarbeitet werden, könnten wir der KI beibringen, die Mimik von Meister Yoda zu verstehen - auch ohne umfangreiches Training", so Giese.