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Großunternehmen holen sich IT-Dienstleistungen aus Niedriglohnländern
13.05.2011 Zwar ist der Anteil des IT-Offshorings in Niedriglohnländern in Deutschland noch immer geringer als in den USA oder Großbritannien, ist aber laut Studie von Pierre Audoin Consultants mittlerweile aber auch im deutschsprachigen IT-Markt ein gängiges Instrument.
Etwa zwei Drittel aller befragten Unternehmen haben bereits Erfahrung mit der Nutzung von Ressourcen aus Niedriglohnländern; mehr als ein Drittel hat schon Offshore-Regionen, wie z.B. Indien, China oder Brasilien, für die Leistungserbringung eingesetzt. Neben den osteuropäischen Nachbarländern ("Nearshoring") hat sich Indien als wichtigster Offshore-Dienstleistungsstandort etabliert.
Einerseits werden Teile der IT-Dienstleistungen in solche Regionen verlagert, um Kosten einzusparen und die hiesigen Ressourcen zu entlasten, andererseits, um Zugriff auf dort ansässige, spezialisierte Fachkräfte zu erhalten, die insbesondere in den Industrienationen immer knapper werden.
Nach wie vor stehen deutschsprachige Unternehmen dem Offshore-Konzept oft kritisch gegenüber. Die Herausforderungen werden in Fragen der (Daten-) Sicherheit, des Kontrollverlusts, einer ungenügenden Transparenz sowie in der mangelnden lokalen Präsenz vieler Offshore-Provider gesehen. Die Kosteneinsparungen, üblicherweise 10-30 Prozent, teilweise sogar höher, werden weitgehend erreicht
Entsprechend werden derzeit vornehmlich die Anwendungsentwicklung sowie Systemintegrations- und Implementierungsaktivitäten in Offshore-Regionen ausgelagert. Vorbehalte gibt es vor allem bei IT-Dienstleistungen, die eine regelmäßige Kommunikation oder enge Abstimmung erfordern, oder die regulatorischen Vorgaben (insbesondere bezüglich Datenspeicherort und -sicherheit) unterliegen, wie zum Beispiel im Infrastruktur-Management.
Für Studie befragte PAC 100 IT-Entscheider in deutschen Großunternehmen.