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Digitalisierung: Automobilindustrie verliert den Mut
14.09.2017 Digitale Technologien werden künftig über Verkaufserfolge entscheiden, 80 Prozent der in der Automobilindustrie tätigen Unternehmen glaubt, dass die Branche vor einem tiefen Wandel steht. Jedes zehnte Unternehmen fühlt sich dabei vor allem bedroht - vor zwei Jahren waren es nur drei Prozent.
Große Einigkeit herrscht in der Branche darüber, dass künftig digitale Technologien über den Verkaufserfolg entscheiden werden. 82 Prozent sagen, dass die Kompatibilität des Cockpits mit den gängigen Smartphones 2030 für die Käufer wichtiger sein wird als heute. Ebenfalls von größerer Bedeutung sein werden neue Fahrassistenzsysteme und Technologien für das autonome Fahren (je 80 Prozent) sowie neue Dienste auf der Grundlage von vernetztem Fahren und Car-to-Car-Kommunikation (71 Prozent). Weiter an Bedeutung gewinnen werden nach Ansicht einer Mehrheit auch Umwelteigenschaften wie Verbrauch (75 Prozent) und die Art des Antriebs (74 Prozent), also ob etwa ein Elektromotor genutzt wird. Demgegenüber werden Automarke (23 Prozent) oder Motorleistung (17 Prozent) nur für eine Minderheit wichtiger werden.
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Jetzt Mitglied werdenAllerdings sind die Unternehmen skeptisch, ob sie von diesem Trend profitieren werden. Zwar sagt mehr als jeder Vierte (26 Prozent), dass Deutschland aktuell als Anbieter von Technologien für das autonome Fahren eine international führende Rolle einnimmt, aber nicht einmal jeder Fünfte (19 Prozent) glaubt, dass dies auch in Zukunft so sein wird.
Entsprechend gehen zwei Drittel (66 Prozent) davon aus, dass neue Automobilhersteller wie Tesla das Rennen beim autonomen Fahren für sich entscheiden werden. Die deutschen Automobilhersteller sehen nur 17 Prozent als Sieger, knapp dahinter kommen große IT- und Internet-Unternehmen. Ihnen trauen 13 Prozent zu, den Markt für autonome Fahrzeuge zu erobern.
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Jetzt Mitglied werdenIn der Branche geht eine große Mehrheit davon aus, dass sich die Automobilindustrie in den kommenden 30 Jahren grundlegend verändern wird. 62 Prozent prognostizieren, dass spätestens in 30 Jahren das eigene Auto kein Statussymbol mehr sein wird. 69 Prozent sind sich sicher, dass das Auto in diesem Zeitraum für den Individualverkehr stark an Bedeutung verlieren wird, 65 Prozent erwarten, dass die Marktanteile von klassischen Autoherstellern gleichzeitig deutlich zurückgehen werden. Und 80 Prozent rechnen damit, dass sich Autohersteller zu Anbietern von Mobilitätsdiensten entwickeln.
Zumindest für die Ballungsräume sieht eine Mehrheit einen gravierenden Wandel in den nächsten 30 Jahren. 56 Prozent erwarten, dass dort die Mehrheit der Autofahrer kein eigenes Fahrzeug mehr besitzen wird, zwei Drittel (68 Prozent) sagen, dass die Mehrheit der Menschen dort dann Carsharing oder dank autonomer Fahrzeuge On-Demand-Shuttles nutzen wird.