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SEO-Studie: Das sind die Ranking-Faktoren 2015
31.07.2015 Strukturierter, relevanter Content auf hervorragender technischer Basis schafft eine optimale User Experience und kann deshalb bei Google-Rankings mit Top-Positionen rechnen. Backlinks und Keyword-Fokus verlieren zunehmend an Bedeutung. Usersignale werden immer wichtiger.
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Technische Ranking-Faktoren bleiben weiterhin die Grundvoraussetzung für gute Rankings, aber der Faktor 'Keyword' ist zunehmend tot. Immer mehr Webseiten sind bereits technisch optimiert, was es deutlich erschwert, in dieser Disziplin herauszustechen.
Auf den Top-Positionen rankt, wer sich durch Brand-Charakter, schnelle Ladezeit und gute Seiten-Struktur auszeichnet. Deutlich macht die Studie auch den Rückzug eines nicht unerheblichen Aspektes: Der Anteil von Keyword-Domains in den Suchergebnissen nimmt weiter ab.
- Eine gut strukturierte Webseite verbessert die User Experience und kann sich positiv aufs Ranking auswirken. Usersignale wie die Click-Through-Rate, die Bounce Rate oder die Verweildauer sind das A und O für die Inhalte und das Ranking einer Webseite, und senden direkte Impulse an Suchmaschinen, wie zufrieden ein Nutzer mit dem angezeigten Suchergebnis ist. Deshalb sind die interne Linkstruktur und optimale Seiteninformationen wichtige Indikatoren für User und Bot. "Besser rankende Seiten strukturieren ihren Content besser, enthalten mehr interaktive Elemente und sind damit sowohl für den User als auch den Bot besser versteh- und interpretierbar", erklärt Search-Metrics-Chef Marcus Tober
.
- Der relevanteste Content rankt an erster Stelle. Gegenüber 2014 hat die Wortanzahl in HTML-Dokumenten bei allen untersuchten Top30-Ergebnissen zugenommen. Längerer und vor allem holistischer Content wird zum Standard. "Neben längerem und holistischerem Content ist der Komplexitätsgrad der Inhalte etwas gesunken; die Texte sind leichter lesbar", erklärt Tober. "Gleichzeitig ist der Content holistischer geworden. Eine Seiten-Optimierung, die also auf einzelne Keywords oder Keyword-Listen abzielt, ohne wirklich relevanten Content für den Nutzer zu liefern, wird langfristig nicht erfolgreich sein."
- Brand-Faktor bleibt ein Sonder-Faktor. Die vorderen Positionen sind für Brands reserviert und profitieren oft vom Brand-Faktor. Wikipedia bleibt eine Super-Brand, allerdings finden sich auf den vorderen Platzierungen weniger Wikipedia-Seiten als noch im Vorjahr. Nach Wikipedia (an zweiter Stelle) wird Facebook auf Platz drei und fünf am häufigsten platziert.
- Die meisten Social Signals-Korrelationen nehmen ab. Wie auch in den Vorjahren korrelieren Social Signals stark mit besseren Rankings in den organischen Suchergebnissen. "Wir erkennen, dass höher gerankte Seiten auch mehr Likes, Tweets oder Google +1 aufweisen. Jedoch hat Google stets betont, dass Social Signals kein direktes Ranking-Signal darstellen", so Tober. Social Signals spielen jedoch auf jeden Fall eine Rolle im direkten Traffic und der gesamten Online-Performance (insbesondere auch hinsichtlich Branding) einer Domain.
- Backlinks verlieren im Zeitalter von semantischen Zusammenhängen und Machine Learning mit User-Fokus weiter an Relevanz. Galten Links jahrelang als absolute Basis für Suchmaschinenrankings, SEOs und die Studie von Ranking-Faktoren, treten diese nun zunehmend in den Hintergrund. Heute geht es um Link-Earning, nicht um Linkbuilding. Dies ist sicher auch dem Umstand geschuldet, dass unklar ist, welche Links von Google überhaupt noch gezählt werden, und mobile Nutzer anstelle von Verlinkungen das Teilen von Inhalten bevorzugen. Außerdem etabliert sich, wer überdauert. Die vorderen Positionen werden von älteren und damit gesetzteren Seiten belegt. Auch hinsichtlich Brands ist die Anzahl unterschiedlicher Domains, die auf die Homepage verlinken, gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Markenbekanntheit und relevante Inhalte generieren wertvolle Backlinks.
Insgesamt zeigt die aktuelle Studie, dass Relevanz für eine gute Platzierung in den organischen Suchergebnissen wichtiger denn je ist - und somit der User immer stärker in den Fokus rückt. "Unternehmen dürfen sich nicht mehr nur isoliert auf den Aufbau, die Struktur und die Inhalte ihrer Webseite konzentrieren, sondern müssen immer eine direkte Verbindung zu den Usern herstellen - wonach sie suchen, was sie finden möchten und wie sie die Inhalte aufbereitet haben wollen", fasst Marcus Tober zusammen.
Für die vorliegende Studie analysierte Searchmetrics im April 2015 ein Keyword-Set von insgesamt 10.000 informationsbasierten Top-Suchbegriffen für Google Deutschland und etwa 300.000 Webseiten der Top-30-Suchergebnisse.