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IT-Experten aus der Ukraine: Begehrt, selbst ohne Deutschkenntnisse

22.07.2022 Mehr als 100.000 IT-Fachkräfte haben in den letzten Monaten Russland und Belarus verlassen, viele weitere könnten folgen. In der Digitalwirtschaft besteht eine große Offenheit, diese IT-Expertinnen und -Experten einzustellen. So

 (Bild: Pixabay CC0)
Bild: Pixabay CC0
So sagen in einer Blitzumfrage des Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser 84 Prozent der Unternehmen, sie seien grundsätzlich dazu bereit, wenn die IT-Profis die gesuchte Qualifikation mitbringen und vorab eine behördliche Sicherheitsüberprüfung bestanden haben. 41 Prozent dieser Unternehmen würden die IT-Fachkräfte auch dann einstellen, wenn sie kein Deutsch sprechen. Bei 42 Prozent hängt die Anforderung an die Sprachkenntnisse vom jeweiligen Einsatzbereich ab. 17 Prozent der Unternehmen würden IT-Fachkräfte aus Russland oder Belarus nur einstellen, wenn sie die deutsche Sprache beherrschen. An der Umfrage haben sich 139 Unternehmen beteiligt, sie ist nicht repräsentativ, liefert aber belastbare Trendaussagen.

Die teilnehmenden Unternehmen haben im Durchschnitt 87 freie Stellen für IT-Expertinnen und -Experten. Bitkom geht davon aus, dass der gesamtwirtschaftliche Bedarf an IT-Fachkräften mittlerweile wieder über 100.000 liegt. Anfang 2022 war die Zahl freier Stellen für IT-Fachkräfte branchenübergreifend bereits auf 96.000 gestiegen.

Zum Einsatz könnten IT-Fachkräfte aus Russland und Belarus in faktisch allen Kompetenzbereichen kommen. So würden die befragten Unternehmen sie insbesondere im Bereich Software-Entwicklung (81 Prozent) oder als Software-Architektinnen und -Architekten (66 Prozent) einstellen. Auch Cloud Engineers (48 Prozent), Data Scientists (46 Prozent), UX-Designerinnen und -Designer (43 Prozent) sind gesucht, ebenso IT-Anwendungsbetreuerinnen und -betreuer (42 Prozent) und KI-Profis (35 Prozent).

16 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen würden jedoch keine IT-Fachkräfte aus Russland und Belarus einstellen. Ausschlaggebend sind hier insbesondere Sicherheitsbedenken, die von jedem zweiten Unternehmen genannt werden, das keine IT-Fachkräfte aus diesen Ländern einstellen würde.
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