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PSD2: Viele Deutsche kennen neue Regeln im Zahlungsverkehr nicht
29.11.2018 Gut drei Viertel der Bundesbürger (78 Prozent) haben bisher noch keine Kenntnis von den seit Anfang 2018 geltenden neuen Regeln für den bargeldlosen Zahlungsverkehr (Payment Device Directive/PSD2). Das zeigt eine aktuelle Studie.
Darüber aufgeklärt, reagieren die meisten Verbraucher zunächst skeptisch: zwei Drittel (66 Prozent) fürchten spontan um die Sicherheit ihres Kontos. Bei näherer Betrachtung zeigen sich viele aber aufgeschlossen für die mit PSD2 verbundenen neuen Möglichkeiten. Diese Ergebnisse liefert die aktuelle Studie "PSD2: Chance oder Risiko für Banken?" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Heute und Morgen .
Allgemeine Bereitschaft zur Öffnung gegenüber Drittanbietern bisher noch gering
Generell sind die Bundesbürger derzeit noch wenig bereit, Dritten Einsicht in ihre Kontodaten zu gewähren. Am ehesten können sie sich dies bei Versicherern (23 Prozent) vorstellen, bei denen sie bereits Kunde sind. Eigene Energieversorger (9 Prozent) und Mobilfunkunternehmen (8 Prozent), Fremdbanken (6 Prozent), Internetplattformen (5 Prozent), Fintechs (5 Prozent) und fremde Versicherungsunternehmen (3 Prozent) genießen demgegenüber deutlich weniger Grundvertrauen. Allgemein erwarten bisher nur 12 Prozent der Verbraucher mehr Vorteile als Nachteile durch die neue PSD2-Richtline.
Einzelne Zielgruppen, wie etwa die 18-30-Jährigen, zeigen jedoch jetzt bereits deutlich weniger Vorbehalte, anderen Dienstleistern als nur der eigenen Hausbank Zugriff auf ihre Zahlungskonten zu gewähren. Zudem ist sich immerhin mehr als jeder dritte Bundesbürger (36 Prozent) sicher, durch die neuen Regeln für das Bankwesen keine Nachteile zu erfahren, solange die Datenhoheit bei den Kunden liegt.