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Immer mehr Jugendliche im digitalen Zeitstress
07.02.2019 Eine aktuelle Untersuchung hat ermittelt, wie Österreichs Jugend mit der Sogwirkung digitaler Medien, ständiger Erreichbarkeit und Ablenkung umgeht. Das überraschende Ergebnis: 35 Prozent der Jugendlichen nehmen bereits digitalen Zeitstress wahr.
59 Prozent sind genervt, dass ihre Freunde zu viel auf ihr Handy schauen, wenn sie gemeinsam unterwegs sind. Fast genauso viele (55 Prozent) nervt es sogar, dass sie selbst zu viel auf das Smartphone schauen. Jugendliche sind auch kritisch gegenüber ihren Eltern: Rund jeden dritten Befragten (34 Prozent) stört, dass diese zu viel Zeit mit dem Handy verbringen.
Stress, sofort antworten zu müssen
60 Prozent der Jugendlichen gehen davon aus, dass sie auf Nachrichten in WhatsApp, Snapchat & Co sofort oder zumindest innerhalb weniger Minuten eine Antwort erhalten. Gleichzeitig zählt diese Erwartungshaltung auch für sie selbst zu den größten Stressfaktoren. Gruppen in Sozialen Netzwerken, in denen manchmal Hunderte Nachrichten täglich ausgetauscht werden, verstärken diesen Stress. Gerade für die Jüngeren ist es oft nicht einfach, sich dem Gruppendruck zu entziehen. Sie fürchten soziale Nachteile und Ausgrenzung.Griff zum Handy gleich nach dem Aufwachen
Die Studie zeigt, dass zwei Drittel (66 Prozent) spätestens fünf Minuten nach dem Aufwachen das erste Mal auf ihr Handy schauen. Nur vier Prozent lassen sich mehr als eine Stunde damit Zeit. Damit ist auch nicht verwunderlich, dass das Handy bei 81 Prozent der Jugendlichen in der Nacht im eigenen Zimmer liegt - bei 30 Prozent eingeschaltet und bei 21 Prozent im Flugmodus, jeweils im oder direkt neben dem Bett sowie bei weiteren 30 Prozent irgendwo im Zimmer.In 62 Prozent der Familien der befragten Jugendlichen gibt oder gab es bereits Regeln zur Nutzung digitaler Geräte. Die häufigsten sind Handyverbot beim gemeinsamen Essen, kein Handy beim Erledigen der Hausaufgaben und Zeitlimits. Gleichzeitig soll fast die Hälfte der Befragten ständig für die Familie erreichbar sein.
46 Prozent derer, die aktuell Erfahrungen mit Regeln haben, geben auch an, sich "immer" oder "fast immer" daran zu halten und weitere 43 Prozent "eher schon".