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Digitalisierung: Das deutsche Finanz- und Rechnungswesen entdeckt KI. Langsam.
23.08.2019 Deutsche Unternehmen machen bei der Digitalisierung ihres Finanz- und Rechnungswesens deutliche Fortschritte.
29 Prozent der befragten Unternehmen halten den Technologieeinsatz in ihrem Finanz- und Rechnungswesen für "progressiv" oder "sehr progressiv". 2017 hatten sich nur 21 Prozent der Befragten so geäußert. Demgegenüber bezeichnen 26 Prozent ihren Technologieeinsatz als "konservativ". Dementsprechend planen Unternehmen mittlerweile viel häufiger, neue Technologien in ihrem Finanz- und Rechnungswesen einzusetzen. Dabei nannten sie als konkrete Anwendungen vor allem die Belegerkennung (83 Prozent gegenüber 22 Prozent Ende 2017), den direkten Datenaustausch bzw. die direkte Datenverarbeitung (74 Prozent statt 20 Prozent) sowie den Zahlungsverkehr (70 Prozent gegenüber 19 Prozent).
KI-Anwendungen spielen für die Mehrheit der befragten Unternehmen zwar noch keine große Rolle - 56 Prozent von ihnen setzen KI noch nicht ein, und gerade einmal jedes fünfte Unternehmen nutzt die Technologie bereits. Aber: Die Unternehmen, die KI bereits einsetzen, tun dies inzwischen deutlicher intensiver als Ende 2017. Während damals erst 39 Prozent der Befragten KI für das automatisierte Auslesen von Rechnungen und Belegen nutzten, sind es inzwischen mit 74 Prozent fast doppelt so viele. Auch beim Monitoring von Buchungsstoffen ist die KI-Nutzung deutlich gestiegen (53 Prozent gegenüber 10 Prozent Ende 2017), ebenso bei der Konsistenzprüfung von Unterlagen (32 Prozent statt 10 Prozent). Immer häufiger nutzen Unternehmen die Technologie auch für vorausschauende analytische Feststellungen (21 Prozent gegenüber 0 Prozent). Entscheidend bleibt für die befragten Unternehmen, dass die von KI-Anwendungen gelieferten Ergebnisse exakt nachvollziehbar sind - 72 Prozent hielten dies für "wichtig" oder "sehr wichtig".
Als größte Hürde gelten der Mehrheit der Entscheider die hohen Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit - 79 Prozent äußerten sich so (gegenüber 18 Prozent Ende 2017). Ebenfalls stark limitierend wirken die langen Entwicklungszyklen bis zur Marktreife sowie Differenzierungen zwischen Standard- und individuellen Lösungen (65 Prozent gegenüber 14 Prozent Ende 2017). Auch die hohe Veränderungsgeschwindigkeit bei den neuen Technologien empfinden viele der Befragten als hinderlich (56 Prozent statt 13 Prozent Ende 2017).