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US-Investoren auf Einkaufstour bei Europas Internet-Unternehmen
13.03.2012 Unternehmen der europäischen Technologie-, Medien- und Telekommunikationsindustrie (TMT) bleiben trotz Euro-Krise attraktive Ziele für internationale Investoren. Der Gesamtwert der Übernahmen, Fusionen und Beteiligungskäufe in der Branche stieg von 106 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 126 Milliarden Euro im Jahr 2011.
Besonders stark engagierten sich im Jahr 2011 Investoren aus den USA. Allein im Technologiesektor waren US-Käufer an fünf der zehn größten Deals des Jahres beteiligt, in der Medienbranche an vier und im Telekommunikationssektor an zwei der Top-10-Transaktionen. Das Gesamtvolumen dieser Deals belief sich auf annähernd 30 Milliarden US-Dollar.
Telekom-Branche führt Konsolidierung an
Der größte Teil des M&A-Volumens in der TMT-Branche entfiel 2011 auf den Bereich Telekommunikation. Trotz eines Rückgangs der Dealanzahl, stieg der Gesamtwert der Transaktionen im Vergleich zu 2010 um zehn Prozent auf 65,4 Milliarden Euro. Die Steigerung ist vor allem auf den Abschluss mehrerer Megadeals zurückzuführen, beispielsweise die Übernahme von Wind Telecom durch die niederländische Vimpelcom für knapp 16 Milliarden Euro oder die Akquisition von Kabel Baden-Württemberg durch Liberty Global für fast 3,2 Milliarden Euro. In der deutschen Telekommunikationsbranche gab es insgesamt 38 Transaktionen, das Transaktionsvolumen belief sich auf rund 5,8 Milliarden Euro.Technologie: Im Technologiesektor gab es 2011 mit 1.455 Transaktionen rund zehn Prozent mehr Deals als 2010. Das M&A-Volumen kletterte von rund 34,7 Milliarden Euro auf 47,9 Milliarden Euro. Die größte Transaktion des Jahres war die Übernahme des Softwareherstellers Autonomy durch den US-Konzern Hewlett-Packard für über 7,1 Milliarden Euro. Auch auf Platz zwei rangiert mit dem Kauf von Skype durch Microsoft (6,1 Milliarden Euro) ein Deal mit amerikanischem Käufer. Aus deutscher Sicht bemerkenswert ist die Übernahme der Wireless-Sparte von Infineon , für die Intel rund 1,1 Milliarden Euro ausgab.
Medien: Eher schwach entwickelte sich das M&A-Geschehen demgegenüber im Mediensegment. Zwar stieg das Transaktionsvolumen gegenüber 2010 um 13 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro, allerdings gab es nur wenige Deals mit einem Wert über einer Milliarde Euro. Die Transaktionsaktivität im deutschen Mediensektor konzentrierte sich auf kleinere Deals zwischen Unternehmen. "Die zunehmende Internetnutzung und Verbreitung mobiler Endgeräte lassen traditionelle Medienunternehmen nach neuen interessanten Geschäftsmodellen Ausschau halten", so die Autoren. Im Jahr 2011 lag die Videospielebranche besonders im Fokus, hier haben sich die Besitzverhältnisse gleich mehrerer deutscher Entwickler verändert.