Expert Talk: "Verzahnung von Marketing und Vertrieb hat riesigen Effekt" Video-Podcast ansehen
"Effizienz" ist 2024 zu einem der wichtigsten Stichworte erfolgreicher Unternehmen geworden. Das gilt insbesondere für die Zusammenarbeit von Marketing und Vertrieb - die Budgets sind schließlich überall knapper geworden. Wie sich Unternehmen richtig aufstellen, damit die Umsätze flutschen, erklärt HubSpot-Managerin Josephine Wick Frona im iBusiness Expert Talk.Video-Podcast ansehen
Holen Sie sich Ihr 'iBusiness Executive Briefing' kostenlos iBusiness Daily mit Executive Briefings abonnieren
Abonnieren Sie den den 'iBusiness Daily Newsletter' und bekommen Sie zweimal wöchentlich das umfassende 'iBusiness Executive Briefing' kostenlos zugemailt: .
iBusiness Daily mit Executive Briefings abonnieren

Deutsche Wirtschaft kommt bei der Blockchain nicht voran

08.07.2021 Eine Mehrheit der Unternehmen in Deutschland hält Blockchain für eine wichtige Zukunftstechnologie, aber nur eine Minderheit hat sich generell mit dem Thema und den Einsatzmöglichkeiten im eigenen Unternehmen beschäftigt.

 (Bild: Pixabay)
Bild: Pixabay
Bild: Pixabay unter Creative Commons Lizenz by-sa
Laut repräsentativer Umfrage unter 652 Unternehmen ab 50 Beschäftigten im Auftrag des Bitkom zur Homepage dieses Unternehmens Relation Browser stimmen 59 Prozent der Aussage zu, dass die Blockchain-Technologie eine der wichtigsten Zukunftstechnologien ist und dennoch stark unterschätzt wird. Unter größeren Unternehmen liegt der Anteil noch höher und erreicht 74 Prozent bei denjenigen mit 500 bis 1.999 Beschäftigten und 82 Prozent bei denen ab 2.000 Beschäftigten. Umgekehrt meinen nur 25 Prozent aller Unternehmen, die Blockchain-Technologie werde überschätzt und sei für die Praxis untauglich. Bei den größeren Unternehmen sind es sogar nur 14 Prozent (500 bis 1.999 Beschäftigte) bzw. 11 Prozent (ab 2.000 Beschäftigte). Zugleich geben aber nur 43 Prozent der Unternehmen an, dass sie sich mit der Blockchain-Technologie generell beschäftigt haben - und nur jedes Vierte (26 Prozent) sagt, dass man dem Thema Blockchain interessiert und aufgeschlossen gegenübersteht. Jedes Dritte (32 Prozent) sieht die Blockchain demgegenüber eher kritisch oder ablehnend.

Unternehmen beklagen Mangel an Know-how und fehlende Use Cases

Die größten Herausforderungen rund um den Einsatz von Blockchain-Anwendungen sehen die Unternehmen in fehlendem eigenen Know-how (87 Prozent) und einem Mangel an qualifiziertem Personal (81 Prozent). An dritter Stelle wird von 79 Prozent beklagt, dass es keine belastbaren Use Cases für den Blockchain-Einsatz gibt. Jeweils rund drei Viertel sehen eine ungenügende Standardisierung der Technologie (74 Prozent) sowie rechtliche Unsicherheiten beim Einsatz (73 Prozent). Dicht dahinter folgen Anforderungen an den Datenschutz (69 Prozent) und die IT-Sicherheit (62 Prozent). 67 Prozent sind der Meinung, die Blockchain-Technologie sei noch nicht ausgereift, 58 Prozent fehlen Performance und Skalierbarkeit der Technologie. Nur rund die Hälfte (52 Prozent) hat nicht das nötige Geld und in 3 von 10 Unternehmen (31 Prozent) scheitert die Blockchain an mangelnder Unterstützung durch die Geschäftsführung.

Preview von Wie Unternehmen Blockchain einschätzen

Das Marktzahlen-Archiv ist ein Premium-Service von iBusiness. Werden Sie Premium-Mitglied, um dieses Chart und viele tausend weitere abzurufen.

Jetzt Mitglied werden


Wissen über Blockchain steigt - kommt aber noch selten in der Praxis an

Verglichen mit der letzten Bitkom-Blockchain-Befragung aus dem Jahr 2018 hat das Wissen über zentrale Blockchain-Fachbegriffe zugenommen. So haben inzwischen 38 Prozent von Initial Coin Offerings (ICO) oder Token Sales gehört, vor drei Jahren waren es erst 20 Prozent. Von Distributed Ledger Technology haben 41 Prozent gehört (2018: 26 Prozent), Smart Contracts sind 56 Prozent ein Begriff (2018: 46 Prozent) und Bezeichnungen rund um Identitätsmanagement wie Self-Sovereign-Identity sagen 68 Prozent etwas (2018: 52 Prozent). Am bekanntesten sind verteilte Netzwerke (von 88 Prozent auf 93 Prozent) und Kryptowährungen (unverändert 99 Prozent).

Doch das Wissen wird weiterhin nur selten in der Praxis genutzt. 9 von 10 Unternehmen (87 Prozent) haben sich noch nicht mit Einsatzmöglichkeiten der Blockchain im eigenen Unternehmen beschäftigt. Vor drei Jahren war der Anteil genauso hoch (86 Prozent). Jeweils gerade einmal 1 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie Blockchain-Technologie im Einsatz haben oder die Implementierungs- oder Testphase erster Projekte gestartet haben (2018: jeweils 2 Prozent). 2 Prozent befinden sich in der Analyse- und Informationsphase (2018: 2 Prozent) und 3 Prozent diskutieren den Blockchain-Einsatz, allerdings noch ohne konkrete Pläne (2018: 2 Prozent). Weitere 4 Prozent haben die Nutzung diskutiert, sich dann aber dagegen entschieden (2018: 3 Prozent).

In den Unternehmen, die Blockchain einsetzen, dies planen oder diskutieren, findet dies zumeist im Bereich Finanzen, Buchhaltung und Controlling statt (73 Prozent). Mit deutlichem Abstand liegt Logistik, Lager und Versand mit 35 Prozent auf Platz zwei, vor Einkauf (34 Prozent) sowie Produktion, Fertigung und Projektabwicklung (34 Prozent). Der Personalbereich kommt auf 24 Prozent, Marketing, Kundenservice und Vertrieb auf 15 Prozent und das Schlusslicht bildet Forschung und Entwicklung mit 2 Prozent.

Zurückhaltung beim strategischen Vorgehen - und bei Investitionen

Drei Viertel der Unternehmen (72 Prozent), die Blockchain nutzen, dies planen oder diskutieren, verzichten dabei auf eine Blockchain-Strategie. Vor drei Jahren lag der Anteil mit 80 Prozent noch etwas höher. Gerade einmal 3 Prozent haben eine zentrale Blockchain-Strategie (2018: 2 Prozent), 6 Prozent entwickeln derzeit eine (2018: 5 Prozent) und fast jedes Fünfte (19 Prozent) ist im vorbereitenden Diskussionsprozess (2018: 11 Prozent).

Entsprechend hat die große Mehrheit der Unternehmen (80 Prozent) bislang noch nicht in die Blockchain investiert und es fehlen auch entsprechende Pläne. Gerade einmal 3 Prozent haben bereits Blockchain-Investitionen getätigt, 14 Prozent planen dies für das laufende Jahr oder die kommenden Jahre. Dabei gilt: Je größer die Unternehmen, desto häufiger wurde bereits investiert und soll in Zukunft investiert werden. Unter den Unternehmen mit 500 bis 1.999 Beschäftigten haben so zwar 70 Prozent keine Investitionen getätigt und auch keine entsprechenden Absichten, aber 10 Prozent haben in der Vergangenheit investiert und 18 Prozent planen dies für 2021 oder später. Bei den Unternehmen ab 2.000 Beschäftigten wollen dagegen nur 49 Prozent gar nicht investieren. Dem stehen 13 Prozent gegenüber, die bereits investiert haben und 35 Prozent mit entsprechenden Plänen für die Zukunft.

Die meisten Unternehmen, die keine Investitionspläne haben, geben zur Begründung an, dass sich durch die Corona-Pandemie die Prioritäten verschoben haben (63 Prozent). Jeweils jedes dritte Unternehmen beruft sich auf die unklare Rechtslage (37 Prozent) und das fehlende interne Fachwissen (34 Prozent), 32 Prozent wollen zunächst abwarten, welche Erfahrungen andere Unternehmen sammeln. Jedes Vierte (24 Prozent) sieht für sich keinen Nutzen für den Blockchain-Einsatz, 18 Prozent haben kein Budget. Rund jedem siebten Unternehmen (14 Prozent) fehlt es an der Zeit, sich mit der Blockchain zu beschäftigen, 9 Prozent investieren bereits in andere Zukunftstechnologien und verzichten daher auf Blockchain-Investitionen.
Neuer Kommentar  Kommentare:
Schreiben Sie Ihre Meinung, Erfahrungen, Anregungen mit oder zu diesem Thema. Ihr Beitrag erscheint an dieser Stelle.
alle Veranstaltungen Webcasts zu diesem Thema:
Dienstleister-Verzeichnis Agenturen/Dienstleister zu diesem Thema: