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Markenkämpfe erzielen mehr Aufmerksamkeit in Social Media
10.04.2024 Marken sind gut beraten, ihre Rivalitäten zu pflegen: Posts in sozialen Netzen, in denen etwa eine Fastfood-Kette ironisch auf die andere eindrischt, funktionieren viel besser als Inhalte ohne Konkurrenzkampf-Element. Das hat jetzt eine Studie belegt.


Während die Fans von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig gespannt dem bevorstehenden Niedersachsen-Derby entgegenfiebern, wirft eine neue Studie ein interessantes Licht auf die Dynamik von Rivalitäten jenseits des Spielfelds. Geleitet von Prof. Dr. Johannes Berendt von der Hochschule Hannover untersucht die Studie den Einfluss von Markenrivalitäten auf das Kundenengagement und zeigt, dass diese rivalisierenden Beziehungen weit über den Sport hinausgehen und positive Auswirkungen auf die beteiligten Unternehmen haben.
Ob McDonald's












Dem Publikum gefällt es. ?Für KonsumentInnen haben offen ausgetragene Rivalitäten einen ganz besonderen Reiz?, sagt Johannes Berendt

Die Erkenntnisse zum Rivalry Reference Effect wurden kürzlich im renommierten Journal of Marketing Research veröffentlicht. Die Studie, an der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Hochschule Hannover, der Deutschen Sporthochschule Köln






"Rivalität verwandelt gewöhnliche Kommunikation in fesselnde Geschichten. Denn Rivalität besitzt zwei zentrale Elemente spannender Stories: bekannte Antagonisten, wie beispielsweise McDonald?s und Burger King, und einen klassischen Plot, in diesem Fall einen wiederkehrenden Konflikt", erklärt Prof. Dr. Sebastian Uhrich

Zwei Aspekte des Papers sind besonders interessant: Zum einen wird der Rivalry Reference Effekt noch stärker, wenn der Rivale negativ adressiert wird. "In der Forschung zu vergleichender Werbung wird eher davon abgeraten, dass Marken ihre Konkurrenten auf negative Art und Weise adressieren, weil das gegen Fair Play Standards und soziale Normen verstößt", so Berendt. "In der Wahrnehmung der Kommunikation von Rivalen gelten aber scheinbar andere Gesetze."
Zum anderen tritt der Rivalry Reference Effekt nicht nur bei loyalen Anhängerinnen und Anhängern einer Marke auf, sondern auch bei neutralen KonsumentInnen, die keine besondere Markenpräferenz haben. "Diese Erkenntnis ist für Marketingverantwortliche bedeutsam, da die Gruppe der neutralen KonsumentInnen bisweilen deutlich größer ist als die der loyalen KundInnen", so Berendt. "Rivalität kommt bei beiden Zielgruppen gut an."
Insgesamt unterstreicht die Studie das Potenzial von Markenrivalitäten, das Kundenengagement zu steigern. Dies könnten sich Marken zunutze machen, indem sie in ihrer Kommunikation eher auf rivalisierende als auf die nicht-rivalisierende Konkurrenten abzielen.