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Stimmungsbarometer Industrie 4.0: So stehen die Unternehmen zur vernetzten Produktion
27.04.2016 Effiziente Produktion, flexiblere Logistik und Wettbewerbsfähigkeit oder doch: horrende Investitionskosten, lange Mitarbeiterweiterbildungen und fehlende Datensicherheit? Was deutsche Unternehmen über die Industrie 4.0 denken und wie weit sie sich bei der Umsetzung einschätzen, zeigt die Digitalagentur Flyacts, die 17 Industrie-4.0-Studien aus den Jahren 2014 und 2015 untersucht hat. Geschäftsführer Marcus Funk hat die Erkenntnisse in einer Analyse und einer Infografik zusammengefasst.
Darüber hinaus bestätigte eine Studie der Impuls-Stiftung, dass sich 22 Prozent der befragten Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau intensiv und 35 Prozent am Rande mit der Thematik beschäftigten. Der Begriff Industrie 4.0 ist also kein Fremdwort mehr, sondern eine gängige Vokabel.
Von der Theorie zur Praxis - Inhaltslose Bekundungen oder tiefgreifende Auseinandersetzung?
Sich mit Industrie 4.0 zu beschäftigen ist die eine, sie in die Tat umzusetzen die andere Seite. Immerhin bezeichnen sich laut einer Studie der Deutschen Messe 22 Prozent der befragten Unternehmen als sehr weit vorangeschritten bei der Anwendung digitaler Technologien und sogar 60 Prozent als weit vorangeschritten. Lediglich 15 Prozent sagen, sei seien kaum vorangeschritten und bei ausschließlich drei Prozent sind keine digitalen Anwendungen vorhanden.
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Jetzt Mitglied werdenDie Umsetzung der vierten industriellen Revolution steht in den Startlöchern. Erste Pilotprojekte und Pionierbeispiele drängen in die Märkte, von flächendeckenden Lösungen kann jedoch noch nicht gesprochen werden. Da das Verständnis für den Begriff allerdings wächst und Industrie 4.0 prominenter denn je erscheint, ist auch diese Entwicklung positiv zu werten, sodass unterm Strich von einer tiefgreifenden Auseinandersetzung die Rede sein kann.
Investitionen: Was ist die vierte industrielle Revolution wert?
Es ist wichtig, die Digitalisierung der Unternehmen entschlossen voranzutreiben. Allerdings ist es nicht immer eine Frage der Einstellung, sondern der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Das Marktforschungsunternehmen Research Now ermittelte im Auftrag der H&D International Group, dass 40 Prozent der befragten Industrieunternehmen erste kleinere und 15 Prozent hohe Investitionen tätigen werden. Darüber hinaus investieren die interviewten Industrieunternehmen der PwC und Stategy&-Studie 3,3 Prozent ihres Gesamtumsatzes in digitale Lösungen. Dies entspricht in etwa der Hälfte der geplanten Ausrüstungsinvestitionen. Investitionen in vernetzte Fabriken und Maschinen ist dementsprechend einer steigenden Anzahl an Unternehmern wichtig. Sie sind sich der Bedeutung bewusst und sensibilisiert.
Entwicklung der Vor- oder Nachteile: effiziente Produktion oder doch mangelnde Datensicherheit?
Was halten die befragten Industrieunternehmen ganz allgemein von der vierten Revolution ihres Sektors? Aus den 17 von Flyacts analysierten Studien ließen sich diese Vorteile identifizieren und clustern:
- effizientere Produktion und Logistik
- fundiertere Datenanalyse (Big Data)
- Kostenreduktion und Umsatzsteigerung
- Flexibilität und verkürzte Produktentwicklungszyklen
- Kundenzufriedenheit
- Wettbewerbsfähigkeit
- zukunftsweisendes Unternehmensimage
Den Vorteilen stehen einige Hindernisse gegenüber, die manch einen befragten Unternehmer noch skeptisch stimmen. Am häufigsten nennen Studienteilnehmer folgende Hindernisse der Industrie 4.0:
- Datensicherheit
- Kosten
- Mitarbeiterstrukturen
- fehlende technische Standards, Forschung und Praxisbeispiele
- rechtliche Unsicherheiten
- fehlende Aufmerksamkeit und mangelndes Know-how der Politik
- die Umstellung der Prozesse
iBusiness-Autor Marcus Funk ist Gründer und Geschäftsführer der Agentur Flyacts mit Sitz in Jena. Sie spezialisiert sich auf die Entwicklung plattformübergreifender digitaler Lösungen mittels Webtechnologien.